Der Anteil der Fläche, die in Deutschland für die landwirtschaftliche Erzeugung genutzt wird, geht in der langjährigen Betrachtung weiterhin deutlich zurück. 1995 betrug die landwirtschaftliche Fläche bundesweit noch 17,3 Mio. ha, sie verkleinerte sich bis 2012 auf 16,7 Mio. ha. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnet das Statistische Bundesamt einen Flächenrückgang von 37.000 ha.
Laut dem Bauernverband aus Niedersachsen sind die Landwirte in doppelter Weise von der fast ungebremsten Versiegelung von Flächen betroffen: Ihnen geht ein wichtiger Produktionsfaktor verloren, zusätzlich müssen sie landwirtschaftlich nutzbare Flächen opfern für Ausgleichsflächen, wenn etwa neue Gewerbegebiete ausgewiesen oder Infrastrukturmaßen in Angriff genommen werden. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen werden damit von zwei Seiten in die Zange genommen. Eine weitere Verschärfung befürchtet der Berufsstand durch das Interesse außerlandwirtschaftlichen Investoren an Grund und Boden als sichere Kapitalanlage.
Wie das Landvolk aber weiter schreibt, arbeiten die Bauern gleichzeitig auf den knapper werdenden Flächen immer effizienter. Beispielsweise entspricht die diesjährige Anbaufläche für Getreide mit 6,5 Mio. ha der im Jahr 1995, im Gegenzug fällt die Ernte 2012 mit 45 Mio. t um etwa fünf Mio. t höher aus als 1995. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den Kartoffeln: 2012 ernteten die Kartoffelanbauer auf 238.000 ha rund 10,6 Mio. t gegenüber 9,9 Mio. t im Jahr 1995. Damals war die Anbaufläche aber77.000 ha größer. (ad)
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