Rund 34.800 junge Männer und Frauen waren Ende 2012 in einem der grünen Berufe in der Ausbildung. Das waren 4 % weniger als ein Jahr zuvor. Bereits in den beiden Vorjahren gingen die Lehrlingszahlen ähnlich stark zurück, stellt der aktuelle Situationsbericht fest.
Nach wie vor ist der Beruf Gärtner/in mit 14.200 Auszubildenden der mit Abstand bedeutendste unter den „grünen“ Berufen, gefolgt von Landwirt/in mit 8.500 Personen. Das waren in etwa genauso viele wie im Jahr zuvor. Auch im Vergleich zu den Zahlen früherer Jahre erfreut sich der Beruf Landwirt einer relativ guten Nachfrage. Zu den mittlerweile „14 grünen Berufen“ gehören neben dem Landwirt und dem Gärtner auch die Ausbildungsberufe Hauswirtschafterin, Winzer oder Tierwirt. Neu zu den grünen Berufen zählt seit Herbst 2005 die Fachkraft Agrarservice.
Auch in der Gesamtwirtschaft waren 2012 die Ausbildungszahlen rückläufig. Die Zahl der Ausbildungsverhältnisse in Deutschland nahm um 2,1 % auf rd. 1,430 Mio. ab, also in etwa halb so stark wie im Agrarbereich (- 4,1 %). Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge sank in den agrarwirtschaftlichen Berufen allerdings weniger deutlich (- 2,4 %) als in der Gesamtwirtschaft (- 3,0 %). Die Zahl der Schulabgänger wird in den kommenden Jahren weiter sinken, vor allem in Ostdeutschland, prophezeit der Bauernverband. Die Kultusministerkonferenz zum Beispiel prognostiziert für Deutschland insgesamt bis 2025 einen Rückgang der Schulabgänger gegenüber 2009 um 18 %.
Von den Auszubildenden im Agrarbereich waren übrigens 7.602 Frauen (22 %). Ihr Anteil hat sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. Die höchsten Frauenanteile gibt es in der ländlichen Hauswirtschaft, in den Laborantenberufen und im Beruf Pferdewirtin. Beim Ausbildungsberuf Landwirt/in sind es dagegen nur knapp 11 %.
Insgesamt hoher Ausbildungsgrad
Nach den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2010 haben 69 % aller landwirtschaftlichen Betriebsleiter/Geschäftsführer eine abgeschlossene landwirtschaftliche Berufsausbildung. Die übrigen 31 % weisen ausschließlich praktische landwirtschaftliche Erfahrung auf. In größeren Betrieben haben fast alle Betriebsleiter/Geschäftsführer eine abgeschlossene landwirtschaftliche Berufsausbildung.
Aber auch in Haupterwerbsbetrieben und juristischen Personen ist der landwirtschaftliche Ausbildungsgrad mit jeweils 87 % relativ hoch. Von den Betriebsleitern/Geschäftsführern mit abgeschlossener landwirtschaftlicher Berufsbildung weisen 10 % einen Hochschulabschluss auf.