Lemke: ZKL-Vision zum Artenschutz kann Landwirte langfristig sichern
Beim Biodiversitätsgipfel in Kanada spricht Umweltministerin Steffi Lemke mit internationalen Vertretern über den Artenschutz. Sie sieht auch für die Landwirtschaft Zukunftschancen.
Noch bis kommenden Montag läuft im kanadischen Montreal die Weltnaturkonferenz, auf der Vertreter aus 192 Ländern einen neuen globalen Rahmen sowie klare Ziele für biologische Vielfalt abstecken wollen. Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke ist vor Ort und verhandelt über den Artenschutz und mögliche Gelder für den internationalen Naturschutz.
Als studierte Agrarwirtin bereite ihr beispielsweise das Verschwinden vieler Bodenlebewesen Sorgen, sagt Lemke im Interview anlässlich der Konferenz mit t-online. „Wir müssen das Ruder rumreißen, bevor es zu spät ist“, so die Ministerin. Ein Verschwinden der Bodenlebewesen würde ihr zufolge auch auf dem Teller zu merken sein.
Mit den von der Bundesregierung zu Verfügung gestellten jährlichen 1,5 Mrd. € für internationalen Naturschutz sowie einem 4 Mrd. € schweren „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ wolle die Regierung rund um Lemke und Agrarminister Cem Özdemir nun geschädigte Ökosysteme aktiv wiederherstellen.
Visionen der Zukunftskommission Landwirtschaft jetzt umsetzen
Auch zur Landwirtschaft fand Lemke klare Worte: „Gerade die Subventionen in der Landwirtschaft haben jahrzehntelang genau die falschen Anreize gesetzt.“ Aufgrund der Intensivierung in den vergangenen Jahrzehnten gehöre auch die Agrarbranche ihrer Meinung nach zu den Branchen, die das Artensterben maßgeblich mit angetrieben hätten. Das wolle sie nun gemeinsam mit Özdemir aufbrechen.
Als Grundlage dafür habe die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) bereits eine Vision einer zukunftsfähigen artenfreundlichen Landwirtschaft entwickelt, die die Landwirten langfristig auch finanziell sichern solle, lobt die Umweltministerin.
Wie ein solches System gemeinsam umgesetzt und der Artenschutz innerhalb der Agrarlandschaften vorangetrieben werden könne, sollen intensive Diskussionen mit Vertretern der Landwirtschaft klären. Dazu gehöre ihrer Meinung nach auch eine „Tierwohl-Abgabe“ auf Fleischprodukte. Nur so könne man erreichen, dass sowohl die Erzeugerkosten gedeckt, als auch Produktionsschäden in der Natur reflektiert würden.
Das ganze Interview mit Steffi Lemke lesen Sie hier.
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Noch bis kommenden Montag läuft im kanadischen Montreal die Weltnaturkonferenz, auf der Vertreter aus 192 Ländern einen neuen globalen Rahmen sowie klare Ziele für biologische Vielfalt abstecken wollen. Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke ist vor Ort und verhandelt über den Artenschutz und mögliche Gelder für den internationalen Naturschutz.
Als studierte Agrarwirtin bereite ihr beispielsweise das Verschwinden vieler Bodenlebewesen Sorgen, sagt Lemke im Interview anlässlich der Konferenz mit t-online. „Wir müssen das Ruder rumreißen, bevor es zu spät ist“, so die Ministerin. Ein Verschwinden der Bodenlebewesen würde ihr zufolge auch auf dem Teller zu merken sein.
Mit den von der Bundesregierung zu Verfügung gestellten jährlichen 1,5 Mrd. € für internationalen Naturschutz sowie einem 4 Mrd. € schweren „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ wolle die Regierung rund um Lemke und Agrarminister Cem Özdemir nun geschädigte Ökosysteme aktiv wiederherstellen.
Visionen der Zukunftskommission Landwirtschaft jetzt umsetzen
Auch zur Landwirtschaft fand Lemke klare Worte: „Gerade die Subventionen in der Landwirtschaft haben jahrzehntelang genau die falschen Anreize gesetzt.“ Aufgrund der Intensivierung in den vergangenen Jahrzehnten gehöre auch die Agrarbranche ihrer Meinung nach zu den Branchen, die das Artensterben maßgeblich mit angetrieben hätten. Das wolle sie nun gemeinsam mit Özdemir aufbrechen.
Als Grundlage dafür habe die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) bereits eine Vision einer zukunftsfähigen artenfreundlichen Landwirtschaft entwickelt, die die Landwirten langfristig auch finanziell sichern solle, lobt die Umweltministerin.
Wie ein solches System gemeinsam umgesetzt und der Artenschutz innerhalb der Agrarlandschaften vorangetrieben werden könne, sollen intensive Diskussionen mit Vertretern der Landwirtschaft klären. Dazu gehöre ihrer Meinung nach auch eine „Tierwohl-Abgabe“ auf Fleischprodukte. Nur so könne man erreichen, dass sowohl die Erzeugerkosten gedeckt, als auch Produktionsschäden in der Natur reflektiert würden.
Das ganze Interview mit Steffi Lemke lesen Sie hier.