Ukraine-Krieg
Macron schlägt Notfallplan für Ernährungssicherheit vor
Produktion ankurbeln, Handelsschranken abbauen, Engpässe vermeiden. Der französische Präsident Macron will angesichts drohender Hungersnöte handeln.
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat sich dafür ausgesprochen, auf internationaler Ebene Vorsorge für den Fall einer Hungersnot infolge des Ukraine-Krieges zu treffen. Macron plädierte beim Treffen der G7-Staats- und Regierungschefs vergangene Woche für einen entsprechenden Notfallplan auf Ebene der EU und der G7. An Russland richtete er die Forderung, die Aussaat in der Ukraine zu ermöglichen, da der Krieg ansonsten in zwölf bis 18 Monaten unweigerlich zu einer Hungersnot führen werde, vor allem in Nordafrika.
Produktion ausweiten
Die Europäische und die Afrikanische Union (AU) sollten nach Ansicht des französischen Staatschefs eine Initiative für die Ernährungssicherheit auf den Weg bringen, um sich auf den Krisenfall vorzubereiten. Engpässe seien möglichst zu vermeiden und Preissteigerungen zu dämpfen. Dazu beitragen soll unter anderem die Verpflichtung, keine Exportbeschränkungen für Agrarrohstoffe zu verhängen. Macron will zudem die Erzeugerländer zur Zusammenarbeit verpflichten, um die Produktion anzukurbeln und eine gerechte Verteilung von Nahrungsmitteln sicherzustellen.
Handel nicht beschränken
Die Staats- und Regierungschefs der G7 kündigten an, alle Instrumente und Finanzierungsmechanismen konsequent zu nutzen, um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten und den Landwirtschaftssektor im Einklang mit Klima- und Umweltzielen widerstandsfähig machen. Potentiellen Störungen von Agrarproduktion und Handel soll begegnet werden. Man werde „Ausfuhrverbote und weitere handelsbeschränkende Maßnahmen vermeiden, offene sowie transparente Märkte bewahren“, heißt es in der Abschlusserklärung.
EU und USA verdoppeln Nahrungsmittelhilfen
Die EU und die Vereinigten Staaten verpflichteten sich in einer gemeinsamen Erklärung, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, um direkte Nahrungsmittelhilfe und andere Formen der Unterstützung bereitzustellen. Ziel sei es, einer Verschärfung der weltweiten Nahrungsmittelkrise zu begegnen. Konkret stellen die Vereinigten Staaten nach eigenen Angaben durch das Programm „Feed the Future“ und ihre Verpflichtungen im Bereich Ernährungssicherheit in den nächsten fünf Jahren umgerechnet fast 10 Mrd Euro zur Verfügung. Laut der Erklärung hat die EU für den Zeitraum zwischen 2021 bis 2024 mindestens 2,5 Mrd Euro für die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Ernährung bereitgestellt.
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