In Baden-Württemberg werden auf 198.700 ha Mais angebaut (- 0,7 % gegenüber 2014). Die Maisanbaufläche entspricht damit der Größe von fast vier Bodenseen.
„Diese Dimensionen machen deutlich: Baden-Württemberg versinkt seit Jahren im Maismeer, Land ist erst in weiter Ferne in Sicht", kritisiert Andre Baumann, Landesvorsitzender des baden-württembergischen NABU. Er fordert daher eine Entmaisungs-Strategie für das Bundesland. Der leichte Rückgang könne nur ein Anfang sein und müsse endlich eine Trendwende einläuten. „Alternativen zum Maisanbau für "Agrargasanlagen" und als Viehfutter sollten besser gefördert werden, meint er und vermeidet bewusst den Begriff "Biogas".
Der NABU begrüßt, dass nach den vorläufigen Schätzungen die Maisanbaufläche in Baden-Württemberg nicht weiter zugenommen hat. In den vergangenen Jahren war sie deutlich angewachsen, insbesondere durch die Agrargaslandwirtschaft. Auch 2015 gab es beim Silomais einen Flächenzuwachs von 3,4 %. Die Anbaufläche für Körnermais hat dagegen um 7,6 % abgenommen.
Und der NABU-Landesvorsitzende stellt klar: „Zu viel Mais ist Gift für die biologische Vielfalt.“ Durch den hohen Pestizideinsatz und die dicht stehenden Pflanzen, die kaum Licht auf die Böden dringen lassen, kommen auf Maisäckern nur sehr wenige Beikräuter und Vögel vor. „So lässt der Maisanbau die Artenvielfalt schwinden. Zudem laugt er die Böden aus und vereinheitlicht das Landschaftsbild.“