Deutschland, Dänemark und die Niederlande haben am 15. Dezember eine Erklärung für mehr Tierwohl unterzeichnet. Für Friedrich Ostendorff von den Grünen ist das nur Show.
"Schmidt gefällt sich in der Rolle des sympathischen Moralapostels, der vollmundig mehr Tierschutz in Deutschland und EU-weit verspricht. Dagegen gibt es nichts zu sagen, würde bei der Masse der Ankündigungen nicht die Durchsetzung auf der Strecke bleiben", kritisiert der Agrarsprecher der Grünen.
Ostendorff erinnert daran, dass seine Partei schon lange eine Begrenzung der Transportzeiten und eine bessere Koordination der Kontrollen fordere. Im Agrarausschuss des Bundestages seien sie damit aber regelmäßig auf taube Ohren gestoßen. "Schmidts Kollegen in der Union sehen nämlich keinerlei Handlungsbedarf bei den Bedingungen in der industriellen Tierhaltung. Den Ankündigungen Schmidts, den illegalen Welpenhandel einzudämmen, müssen endlich auch konkrete Maßnahmen folgen", so der Landwirt.
Auch Schmidts Versprechen, sich gemeinsam für eine Stärkung von Alternativmethoden zu Tierversuchen einzusetzen, klingt laut Ostendorff an sich gut. Angesichts der fehlerhaften Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie sei sein Engagement allerdings unglaubwürdig.
"Minister Schmidt muss nun endlich handeln. Wir hoffen, er hat die Standhaftigkeit, sich gegen die eigenen Parteifunktionäre und die Lobby der Agrarindustrie hier zu Lande durchsetzen. Dabei können ihm die Kollegen aus Dänemark und den Niederlande nicht helfen."