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DLG-Talk digital

Paetow wirbt für Balance aus „Nutzen und Schützen“ in der Landwirtschaft

Weil das Insektensterben aus Sicht von DLG-Präsident Paetow real ist, müsse sich die Landwirtschaft umstellen. Das erwarte die Öffentlichkeit auch bei den Themen Düngung und Pflanzenschutz.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach Ansicht des Präsidenten der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Hubertus Paetow, führt aus vielen Gründen kein Weg daran vorbei, die Agrarwirtschaft grundsätzlich an nachhaltigen Leitplanken neu auszurichten.

„Das Insektensterben ist real“, stellte Paetow kürzlich beim DLG-Talk digital mit dem Präsidenten des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Jörg-Andreas Krüger, klar. Auch auf anderen „Baustellen“ wie dem Nährstoffmanagement und beim Pflanzenschutz sieht er nicht zuletzt wegen wachsender gesellschaftlicher Anforderungen Handlungsbedarf. Es müsse künftig eine Balance aus „Nutzen und Schützen“ gefunden werden, forderte der DLG-Präsident.

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Vor diesem Hintergrund hält Paetow die von der Bundesregierung eingesetzte „Zukunftskommission Landwirtschaft“ (ZKL) für den richtigen Weg, „die großen Linien“ einer nachhaltigen und gesellschaftlich akzeptierten Agrarwirtschaft aufzuzeigen. Bei deren Umsetzung drängt er nicht unbedingt auf ordnungsrechtliche Vorgaben. Für effektiver hält Paetow die Honorierung von klar definierten Natur- und Artenschutzleistungen, die durch Landwirte erbracht werden. Dies bedinge eine entsprechende Erfolgskontrolle, weshalb er fest mit der Etablierung einer einzelbetrieblichen Zertifizierung von Nachhaltigkeitsleistungen rechne, erklärte der DLG-Präsident.

Keine Naturschutz-Käseglocke

Auch Krüger setzt weniger auf Zwang als vielmehr auf eine stärkere Konditionierung von Agrarzahlungen. Unterstützt werden müssten vor allem die nachhaltig wirtschaftenden Betriebe. Auf diese Weise ließe sich das europäische Agrarbudget längerfristig auch besser gegen zunehmende Begehrlichkeiten verteidigen, betonte der NABU-Präsident.

Ohnehin will Krüger keine „Naturschutz-Käseglocke“ für die Landwirtschaft oder eine „ökologische Enteignung“ von Agrarflächen. Solche Forderungen seien nicht sachgerecht und würden lediglich die Debatte um die Ausrichtung der Landwirtschaft eskalieren lassen, warnte der Verbandspräsident.

Markt mitnehmen

Nach Krügers Auffassung kann eine nachhaltigere Agrarwirtschaft nicht allein durch Fördergelder geschaffen werden, sondern muss sich ebenfalls am Markt finanzieren. Er sieht deshalb auch Verbraucher und Lebensmitteleinzelhandel (LEH) in der Verantwortung, für die entsprechende Nachfrage nach so erzeugten Lebensmitteln zu sorgen.

Paetow gab zu bedenken, dass dem oft preiswertere, aber nicht so nachhaltig erzeugte Produkte aus dem Ausland im Wege stünden. Er und Krüger sprachen sich deshalb dafür aus, das Lieferkettengesetz so auszurichten, dass auch in Bezug auf nachhaltig produzierte Agrarrohstoffe eine internationale Annäherung der Wettbewerbsbedingungen erzielt wird.

Auch bei der inländischen Wertschöpfungskette von Landwirt bis zum LEH liegt nach Darstellung von Paetow einiges im Argen. Er beklagt hier erkennbare „Asymmetrien“, was die Marktmacht angeht. Der DLG-Präsident rief den Handel auf, bei notwendigen Änderungen von Standards auch die vorgelagerten Akteure an der Wertschöpfung zu beteiligen.

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