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Preisdruck vernichtet Existenzen

Gewaltiger Frust macht sich unter Schweinehaltern breit. Erst mussten sie die Antibiotika- Diskussionen und den Ärger mit den zwei Datenbanken über sich ergehen lassen. Dann kam die herbe Enttäuschung hinzu, dass nur die Hälfte der Bewerber für die Initiative Tierwohl zum Zuge kommt. Und jetzt die tiefen Preise...

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Dr. Heinrich Niggemeyer, SUS:


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Gewaltiger Frust macht sich unter Schweinehaltern breit. Erst mussten sie die Antibiotika- Diskussionen und den Ärger mit den zwei Datenbanken über sich ergehen lassen. Dann kam die herbe Enttäuschung hinzu, dass nur die Hälfte der Bewerber für die Initiative Tierwohl zum Zuge kommt. Das Fass zum Überlaufen bringen jetzt die tiefen Preise, die untypisch für den Sommer sind.

 

Angefangen hat die Preismisere mit dem Russland-Embargo vor einem Jahr. Gleichzeitig trifft ein hohes Schlachtaufkommen auf eine schwache Inlandsnachfrage. Hoffnungen auf eine gute Grillsaison haben sich nicht erfüllt. Dabei haben Handel und Verarbeitung ihre Margen weiter ausbauen können. So sind die Verbraucherpreise für Braten, Schnit zel und Hackfleisch im Vergleich zum Vorjahr um 4 % gestiegen. Den Mästern hingegen fehlen bis zu 30 € pro Schwein. Das ist ein Preisverfall von über 15 %.

 

Existenzsorgen drücken auf die Stimmung. Wenn nicht bald kostendeckende Erlöse erzielt werden, drohen Betriebsaufgaben. Und es wird wieder vor allem kleine und mittlere Betriebe treffen. Was ist zu tun?

  • An erster Stelle sind Schlachtbranche und LEH in der Pflicht. Sie dürfen die angespannte Marktlage nicht weiter ausnutzen und die Schweinehalter zur kurzfristigen Profitsteigerung auspressen. Wer mit Nachhaltigkeit und Regionalität wirbt, muss sie auch beim Einkauf leben.
  • Berlin, Brüssel und die Wirtschaft müssen alles tun, um den Export zu beflügeln – auch das Russlandgeschäft. Selbst wenn nur einzelne EU-Länder wieder Speck nach Moskau liefern dürfen, entlastet das den Markt. Ferner sollte die EU bei den Verhandlungen zum Freihandel mit den USA Schweinefleisch außen vor lassen.
  • Der Fonds der Initiative Tierwohl muss aufgestockt werden! Es müssen alle Schweinehalter teilnehmen können, die bereits heute mehr Tierwohl umsetzen.
  • Im Einzelfall können Sonderdarlehen zur Sicherung der Liquidität und Steuerstundungen helfen, für die sich die Bauernvertreter stark machen sollten.


Die Politik ist gut beraten, sich mit weiteren Auflagen und Dokumentationspflichten zurückzuhalten! Dies würde den Strukturwandel zusätzlich anheizen und deutsche Produzenten end gültig im EU-Wettbewerb aushebeln. Keiner möchte, dass unsere Schweine künftig aus Bulgarien, Rumänien oder Brasilien kommen!

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