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Protest mit 1815 Milchpulverdosen
Der chinesische Regimekritiker Ai Weiwei hat mit einer Installation auf die Knappheit an Babynahrung in seinem Land aufmerksam gemacht. In einer Halle hat er aus 1815 Babymilchpulverdosen den Umriss der Volksrepublik nachgebaut. Mit dieser Aktion weist er auf die enorme Nachfrage nach Milchpulver in China hin.
Der chinesische Regimekritiker Ai Weiwei hat mit einer Installation auf die Knappheit an Babynahrung in seinem Land aufmerksam gemacht. In einer Halle hat er aus 1815 Babymilchpulverdosen den Umriss der Volksrepublik nachgebaut. Das Werk ist 8 x 10 m groß.
Mit dieser Aktion weist der Künstler auf die enorme Nachfrage nach Milchpulver in China hin. Seit dem Milchpulver-Skandal von 2008 und immer wieder bekannt gewordenen Panschereien vertrauen die Mütter, die vergleichsweise selten stillen, nur noch auf ausländische Markenprodukte. Diese müssen sich aus Hongkong einschmuggeln. Mittlerweile werden mehr Milchschmuggler als Drogenkuriere festgenommen. Ai Weiwei kritisiert, dass die Regierung die Einfuhr nicht lockert oder endlich für Lebensmittelsicherheit im eigenen Land sorgt.
Seit März gilt in der Sonderverwaltungsregion ein Ausfuhrverbot für größere Mengen Milchpulver. Bei Verstößen drohen Geld- und Gefängnisstrafen. Auch in Australien und sogar in Europa sind die Auswirkungen der chinesischen Nachfrage zu spüren, berichtet dazu der Spiegel. (ad)
Mehr:
Westliche Babynahrung begehrtes Schmuggelgut in China (3.5.2013)
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