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Provinzial mit Rekordergebnis, blockt aber beim Thema Fusion ab

Mit den Zahlen, die die Provinzial Nordwest am Mittwoch in Münster präsentierte, dürfte der Sparkassenversicherer sehr zufrieden sein. Mit einem Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von 136,2 Mio. Euro konnte der Konzern sein hohes Ergebnis aus dem Vorjahr von 116,2 Mio. Euro noch übertreffen.

Lesezeit: 4 Minuten

Mit den Zahlen, die die Provinzial Nordwest am Mittwoch in Münster präsentierte, dürfte der Sparkassenversicherer sehr zufrieden sein. Mit einem Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von 136,2 Mio. Euro konnte der Konzern sein hohes Ergebnis aus dem Vorjahr von 116,2 Mio. Euro noch übertreffen.

Dazubeigetragen haben laut Vorstandsvorsitzendem Ulrich Rüther alle drei Schadens- und Unfallversicherer sowie das deutlich gestiegene Kapitalanlageergebnis. Die Westfälische Provinzial und die Provinzial Nord hätten dabei die besten Ergebnisse in ihrer Unternehmensgeschichte erzielt.


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Das Kapitalanlageergebnis des Provinzial NordWest Konzerns erhöhte sich im vergangenen Geschäftsjahr um 7,4 % auf 931,3 (Vorjahr 867,3 ) Mio. Euro. Die Nettoverzinsung belief sich auf 4,4 (4,1) %. Das Eigenkapital erhöhte sich um 8,3 % auf 1.266,1 (1.169,6) Mio. Euro.


In der Schaden- und Unfallversicherung erhöhten sich die Beitragseinnahmen des Provinzial NordWest Konzerns um 2,7 % auf insgesamt 1.682,1 (1.637,3) Mio. Euro. Vor allem bei den Kraftfahrt-, Unfall- und verbundenen Wohngebäudeversicherungen gab es Zuwächse, so Rüther. Die Schadenaufwendungen hätten sich dabei gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,6 % auf 1.109,8 (1.102,8) erhöht. Hauptursache seien höhere Aufwendungen für Leitungswasserschäden infolge der kurzen, aber heftigen Frostperiode im Februar 2012 gewesen. Insbesondere hierdurch seien in der Wohngebäudeversicherung die Schadenaufwendungen um 9,8 % angestiegen, im Bereich Leitungswasser sogar um 35,3 %. Dennoch hat sich die für die Rentabilität aussagekräftige Schaden-Kosten-Quote hierbei laut dem Vorsitzenden auf 92,7 (95) % verbessert.


Bei der Lebensversicherung konnte Rüther stabile Ergebnisse ausweisen und auf eine gesteigerte Risikotragfähigkeit hinweisen. Das Kapitalanlageergebnis habe sich um 8,6 % auf 737,6 (679,1) Mio. Euro verbessert. Die Nettoverzinsung erhöhte sich auf 4,3 (3,9) %. Rückgängig war laut dem Vorstandsvorsitzenden dagegen das Neugeschäft mit Minus 6,8 %, wofür er den politisch gewollten Rückgang des Einmalbeitragsgeschäftes verantwortlich macht.


Keine Fragen zu Rüthers Person


Gute Zahlen also, die die Frage nach einer Fusion wieder aufkommen lassen. Zur Erinnerung: 2012 hatte die Allianz-Versicherung aus München über Monate die Übernahme des öffentlichen Versicherungsunternehmens Provinzial NordWest vorbereitet. Mitte Dezember wurden die Verkaufsverhandlungen dann durch Eingreifen von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gestoppt. Stattdessen sollten die beiden Provinzial-Versicherungsgesellschaften im Rheinland und in Westfalen bis Ende März 2013 über eine Fusion verhandeln. Das steht noch im Raum. Besonders einige Aktionen von Aufsichtsratsmitgliedern der Gesellschaft bis hin zum Verhalten des Vorstandschefs Ulrich Rüther selbst hatten im letzten Jahr für Aufsehen gesorgt. Fragen dazu wurden aber nicht beantwortet.


„Dies ist eine persönliche Angelegenheit von Ulrich Rüther und hat mit der Bilanz der Provinzial Nordwest nichts zu tun“, hieß es beispielsweise auf Nachfrage des Handelsblattes von offizieller Seite. Herr Rüther werde nur über die Zahlen sprechen. Die Fragesteller in Münster ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken. Sie hakten bei dem Thema nach, das so viele Fragen aufgeworfen hat. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft habe sich nur vorsichtig hinter ihn gestellt, lautete eine Feststellung. Wie lange denn sein Vertrag noch laufe?


„Da habe ich eine andere Wahrnehmung“, so Rüthers Antwort. Dieses Jahr stehe keine Vertragsverlängerung an, sagte er und ließ damit die zweite Frage ebenfalls unbeantwortet. Doch der dritte Versuch folgte sogleich. Mit Blick auf seine Selbstverletzung und die versuchte Täuschung stelle sich die Frage, wie hoch denn noch das Vertrauen der Belegschaft sei? Rüther blockt dieses Mal sofort ab: „Dazu möchte ich heute keine Antwort geben.“ Dies sei eine Pressekonferenz der Provinzial.


Grundsätzlich hält er aber eine Fusion für sinnvoll, weil man damit Kosten sparen könne. Das heiße aber auch, dass der neue, größere Konzern an vielen Stellen auch schlanker werden muss. Andererseits: Wenn es nicht zu einer Fusion komme, sei die Provinzial Nordwest „auch alleine stark genug“, so Rüther. „Wir machen das, wenn es sinnvoll ist.“ Das Thema liege bei den Eigentümern. Verschiedene Sparkassen- und Landschaftsverbände müssten gemeinsam eine Entscheidung treffen. (ad)



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