Der Prozess gegen einen Milchbauern aus Süderheistedt (Dithmarschen) wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz ist geplatzt. Grund ist ein erfolgreicher Befangenheitsantrag der Verteidigung gegen eine Sachverständige, berichtet das Hamburger Abendblatt. Jetzt müsse ein neuer Sachverständiger beauftragt werden. Der Prozess werde in einem neuen Anlauf noch in diesem Jahr starten.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, seine mehr als 700 Kühe vernachlässigt zu haben. Bei einer Razzia im Dezember 2014 musste ein Tierarzt fünf Tiere noch auf dem Hof einschläfern, 47 weitere benötigten dringend medizinische Hilfe. Das Kreisveterinäramt hatte den Hof des Mannes zuvor schon mehrfach kontrolliert und Mängel bei Tierhaltung und Umweltschutz festgestellt. Der Bauer soll die Auflagen jedoch nicht erfüllt haben.
Unter anderem sollen die Stallungen teils stark verdreckt, zu dunkel und zu eng gewesen sein. Bei der Geburt ihrer Kälber hätten die Kühe auf nacktem Betonboden stehen müssen, sagte eine Polizeisprecherin damals. Der Bauer muss sich jetzt wegen Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und das Umweltrecht verantworten.
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