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Russischer Einfuhrstopp trifft EU-Länder und Produkte unterschiedlich

Vom russischen Einfuhrverbot für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel sind die einzelnen Produktgruppen und EU-Mitgliedsstaaten in einem sehr unterschiedlichen Ausmaß betroffen.

Lesezeit: 3 Minuten

Vom russischen Einfuhrverbot für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel sind die einzelnen Produktgruppen und EU-Mitgliedsstaaten in einem sehr unterschiedlichen Ausmaß betroffen. Wie aus aktuellen Daten hervorgeht, sind gemessen am Exportergebnis von 2013 Agrarausfuhren im Wert von 5,25 Mrd Euro auf EU-Ebene und von etwa 600 Mio Euro in Deutschland direkt von der Handelsblockade tangiert. Das entspricht hierzulande 0,9 % aller land- und ernährungswirtschaftlichen Exporterlöse; in der Gemeinschaft liegt dieser Anteil bei 4,5 %.


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Deutlich stärker betroffen sind hingegen die Länder Litauen und Finnland, wo die nun gesperrten Güter im vergangenen Jahr 20 % beziehungsweise 17 % zu den gesamten Ausfuhrerlösen im Agrarbereich beisteuerten. Auch bei Betrachtung in absoluten Zahlen dürfte Litauen zu den Hauptgeschädigten der russischen Importblockade zähen. Dem baltischen Staat droht, gemessen am Handelsvolumen von 2013, der Verlust von 927 Mio Euro landwirtschaftlicher Exporteinnahmen. Dahinter rangiert Polen mit 841 Mio Euro, gefolgt von Deutschland mit 595 Mio Euro und den Niederlanden mit 528 Mio Euro.


Vor allem das Wegbrechen des russischen Absatzmarktes für Obst und Gemüse wird Litauen und Polen zu schaffen machen, während sich für Deutschland und die Niederlande der fehlende Marktzugang in den Bereichen Fleisch und Milch negativ bemerkbar macht. Insgesamt beziffert die EU-Kommission den Ausfall der Russlandexporte im Milchbereich für die 28 Mitgliedsstaaten auf 1,35 Mrd Euro, bei Obst auf 1,26 Mrd Euro sowie bei Fleisch und Wurst auf 1,23 Mrd Euro.


Von Bedeutung sind ferner die betroffenen Gemüseausfuhren mit 769 Mio Euro. Da die ursprünglich für Russland vorgesehenen Waren andere Abnehmer finden können, dürfte der Rückgang der Exporterlöse tatsächlich kleiner ausfallen. Allerdings ist kurzfristig laut Bundeslandwirtschaftsministerium mangels schneller Absatzalternativen mit nachgebenden Preisen zu rechnen, die indirekt zu Einbußen in den Mitgliedsländern führen können, was insbesondere für schnell verderbliche Obst- und Gemüsewaren gilt. 


Marktanpassungen sorgen für Ausgleich


Mittel und langfristig geht das Berliner Agrarressort davon aus, dass die negativen Preiswirkungen durch das Embargo der Russen, sollte es denn länger andauern, durch Marktanpassungen abgeschwächt werden. So würden die Produzenten neue Absatzkanäle erschließen; zudem dürfte infolge der Preissenkung eine geringere Erzeugung einer höheren Nachfrage gegenüberstehen.


Bestätigt in dieser Annahme sieht sich das Ministerium durch eine erste Wirkungsanalyse des Thünen-Instituts (TI). Berechnungen in einem Handelsmodell hätten ergeben, dass die landwirtschaftliche Produktion und die Erzeugerpreise durch die Handelssperre Russlands in der EU nur um jeweils 0,3 % im Jahr sinken würden und sich mit einem Minus von 0,6 % auch die Folgen bei den Agrareinkommen in Grenzen halten dürften. Ähnlich sahen die Ergebnisse laut Bundeslandwirtschaftsministerium für Deutschland aus, die allerdings bei den Einkommen der tierischen Erzeuger mit einem prognostizierten Rückgang von 0,9 % etwas deutlicher als im EU-Mittel ausfielen.


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