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Jetzt geht es an die Substanz, russische Landwirte müssen an die Front

Wladimir Putin ruft die Leiter der Agrarbetriebe auf, sich Gedanken um die kommende Aussaat und Ernte zu machen, denn auch Bauern und Landarbeiter werden selbstverständlich eingezogen.

Lesezeit: 2 Minuten

Auch Landwirte gehören in Russland zur Gruppe der Bürger, die zum Kriegsdienst in die Ukraine müssen. Das hat Präsident Wladimir Putin am Dienstag bei einem Treffen mit Beamten erklärt. Laut dem Pressedienst Reuters wies er gleichzeitig auf mögliche Engpässe bei der Ernte 2023 hin.

Russland ist der weltweit größte Weizenexporteur. Die Einberufung kommt für viele Betriebe zur Unzeit: Gerade läuft die Herbstbestellung und Aussaat von Winterweizen und im Frühjahr die von Sojabohnen und Sonnenblumen, so Reuters weiter. Zuletzt habe der viele Regen die Arbeiten erheblich verzögert.

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Putin bleibt jedoch dabei und ergänzte: „Ich möchte mich auch an die Leiter der Regionen und der landwirtschaftlichen Betriebe wenden. Im Rahmen der Teilmobilmachung werden auch Landarbeiter eingezogen. Ihre Familien müssen unterstützt werden. Ich bitte Sie, diesem Thema besondere Aufmerksamkeit zu schenken“, sagte er bei der im Fernsehen übertragenen Sitzung. Gleichzeitig verkündete er, dass Russland dieses Jahr eine Rekordgetreideernte von 150 Mio. t, darunter 100 Mio. t Weizen, geerntet habe.

Der Befehl Moskaus, 300.000 ehemalige Wehrpflichtige einzuberufen, hatte eine landesweite Flucht von Männern ausgelöst. An den Grenzen Russlands bildeten sich lange Schlangen.

Schwerer Schlag für die Wirtschaft

Medien wie Finanzmarktwelt und Bloomberg werten die Teilmobilmachung als „nächsten harten Schlag für die Wirtschaft“. Schon mit Kriegsausbruch im Februar hätte ein großer Exit gut ausgebildeter Fachleute begonnen. CNBC zitierte einen Experten, dass 216.000 Personen Russland in der ersten Jahreshälfte verlassen hätten. Inoffizielle Zahlen gehen von einer halben Million aus.

Durch die aktuelle Einberufung würde nun zusätzlich jeder hundertste aktive Arbeitnehmer des Landes von seinem Arbeitsplatz abgezogen, um an die Front geschickt zu werden. Fachleute von Renaissance Capital sehen zudem einen starken negativen Schock für die Verbraucherstimmung aufziehen, weil viele Familien auf Hauptverdiener verzichten müssen und weniger Geld zur Verfügung hätten. Folge sei ein tiefer Einbruch der Nachfrage.

Bloomberg Economics erwartet, dass die Einberufung den Rückgang des russischen BIP verstärken und die Inflation in diesem Jahr anheizen wird. Bislang hatte die Wirtschaft die westlichen Sanktionen allerdings überraschend gut verkraftet.

Um die Kosten des Krieges zu decken, will Moskau nun aber die Einkommenssteuer deutlich anheben. Auch die staatlich regulierten Versorgungspreise werden Medienberichten zufolge erhöht.

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