Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hat die Studie von Naturschützern zum Rückgang von Insekten kritisiert. „Belastbare Aussagen zu den Ursachen des Insektensterbens sind auch aus der aktuellen Veröffentlichung nicht ableitbar“, sagte Schmidt der Passauer Neuen Presse.
Man unternehme heute bereits eine Menge für den Schutz der biologischen Vielfalt im Agrarraum. Als Beispiele nannte der CSU-Politiker das Greening und die Förderung von Blühstreifen. Darüber hinaus werde der ökologische Landbau unterstützt und die Weidehaltung stärker gefördert. „Diese Maßnahmen benötigen Zeit, um ihre Wirkung auf die biologische Vielfalt zu entfalten.“
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte zuvor ein Verbot für Glyphosat und Pflanzenschutzmittel der Familie der Neonicotinoide gefordert, über das auf EU-Ebene verhandelt wird. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland forderte einen „Bienenaktionsplan“ sowie einen „bundesweit flächendeckenden Ansatz zum Schutz der Insekten“. Schmidt mahnte hierzu einen „verantwortungsbewussten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“ an.
„Das Prinzip muss sein: so viel wie nötig, so wenig wie möglich.“ Vor allem durch das Bienensterben sieht der Minister wirtschaftliche Risiken auf Deutschlands Landwirte zukommen. „Bestäuber haben einen großen Einfluss auf die weltweite Lebensmittelproduktion. Bei uns in Deutschland wären vor allem der Obst- und Gemüsebau, aber auch Raps, Sonnenblumen oder Ackerbohnen von einem Ausfall der Bestäubungsleistungen betroffen“, sagte Schmidt.