Bei der Novellierung der deutschen Düngeverordnung müssen nach Ansicht der Europaabgeordneten Ulrike Müller von den Freien Wählern (FW) die regionalen Bedingungen weit mehr Berücksichtigung finden.
„Ganz Deutschland über einen Kamm scheren zu wollen, ist fachlich unsinnig“, erklärte Müller gegenüber Vertretern des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) auf der Allgäuer Festwoche. Gleichzeitig räumte sie ein, dass es durch die Mechanismen der EU-Nitratrichtlinie, die in den neunziger Jahren beschlossen worden sei, schwierig werde. Im Hinblick auf den Artenschutz betonte Müller, dieser sei so auszugestalten, dass auch die Interessen der Landwirtschaft mit berücksichtigt würden.
Wie die FW-Abgeordnete vergangene Woche in einer Pressemitteilung außerdem zu dem Treffen berichtete, sprach BBV-Bezirkspräsident Alfred Enderle mit Blick auf die Düngenovelle von „vollkommen überzogenen und praxisfremden Forderungen“. Enderle habe auch den mangelnden Einsatz der EU-Agrarkommission für die Landwirtschaft in diesem Bereich moniert. In vielen Vorgaben spiegele sich deutlich, dass sich allein die Umweltseite in Brüssel mit diesem Thema beschäftige.
Hier fehle aber oftmals der fachliche Hintergrund und der Blick auf die gesamten Auswirkungen, so Enderle. „Man kann nicht den Wasserschutz gegen den Bodenschutz ausspielen. Nur eine sinnvolle Gesamtbetrachtung führe hier zum Erfolg“, zitierte Müller den BBV-Bezirkspräsidenten.
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