Neuigkeiten im Streit zwischen Clemens Tönnies und seinem Neffen Robert um die Macht im Fleischkonzern. Der Stuttgarter Anwalt Mark Binz will sich nach Informationen der Zeitung „Die Glocke“ nun aus einer anstehenden Schlichtung heraushalten. Das war eine Bedingung von Konzernchef Clemens Tönnies. Er hatte der Kanzlei Binz & Partner wiederholt vorgeworfen, mögliche Einigungen kurz vor dem Ziel zu torpedieren.
Die Anwälte von Robert Tönnies sich dagegen zuvor bei ihrem Mandanten beschwert, Clemens Tönnies betreibe "Hetzkampagnen" gegen ihre Kanzlei. Binz wolle die Verhandlungsführung nun aber bewusst in andere Hände legen, um Clemens Tönnies den Wind aus den Segeln zu nehmen, zitiert die Zeitung aus einem Schreiben. „Er muss sich dann mit einer anderen Anwaltskanzlei auseinandersetzen“, heißt es in dem Brief. Clemens Tönnies könne dann mögliche Streitpunkte nicht als „angebliches Nachverhandeln oder Einigungsboykott medienwirksam abtun“. Ein mögliches Scheitern der Einigungsgespräche werde dann nicht mehr Robert Tönnies’ Seite in die Schuhe geschoben werden.
Die Einigungsgespräche sollen nach „Glocke“-Informationen auf der Seite von Robert Tönnies von der Düsseldorfer Kanzlei Taylor-Wessing geführt werden. Die Kanzlei vertritt den Bruder von Robert Tönnies, Clemens Tönnies jr. und kennt damit die Streitpunkte.
Robert Tönnies kämpft seit 2012 um die Macht im Tönnies Fleischkonzern. Er hält wie sein Onkel Clemens 50 Prozent an dem Unternehmen. Robert fordert einen einst an Clemens geschenkten Anteil zurück. Begründung: Grober Undank. Im Rahmen einer vom Landgericht Bielefeld angestoßenen Schlichtung soll eine Einigungslösung erreicht werden. Zunächst müssen allerdings noch die Rahmenbedingungen geklärt werden. Beide Parteien müssen sich auch noch auf einen Schlichter einigen.
Hintergründe:
Familienstreit bei Tönnies eskaliert (17.2.2016)