In den 16 Jahren, in denen US-amerikanische Farmer gentechnisch veränderte Pflanzen anbauen, hat der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um 7 % zugenommen. Und wenn die noch auf Zulassung wartenden GVO-Sorten auf den Markt kommen, könnte es noch mehr werden. Das besagt eine Studie der Uni Washington, die kürzlich vorgestellt wurde.
Wie der Informationsdienst Gentechnik daraus zitiert, liegen der Untersuchung offizielle Zahlen des Landwirtschaftsministeriums USDA zugrunde. Danach habe der Anbau von herbizidresistenten Pflanzen, die den Einsatz von Chemikalien wie Roundup (Glyphosat) überleben, zu einem Anstieg des Spritzmittelverbrauchs um 239 Mio. kg zwischen 1996 und 2011 geführt. Zwar hätten die Farmer mit GVO-Pflanzen, die ein eigenes Gift zur Insektenabwehr produzieren, rund 56 Mio. kg weniger Insektizide eingesetzt. Unter dem Strich bleibe jedoch ein Mehrverbrauch von 183 Mio. kg.
Wie der Informationsdienst weiter erklärt, zählen die Forscher allerdings auch das von den Pflanzen selbst produzierte Gift mit. Unter dieser Betrachtung hat das Gift auf dem Acker natürlich zugenommen. Teilweise würden die Pflanzen sogar mehr Gift abgeben, als der Farmer sprüht. Genannt werden u.a. der Smartstax-Mais von Monsanto und Dow Agrosciences. Dadurch sei die Insektizid-Belastung pro Hektar 19-mal höher als bei durchschnittlichem Einsatz der Bauern.
Mit Sorge blicken die Wissenschaftler auch auf die zunehmenden Resistenzen. So würden immer mehr so genannte Superunkräuter die Behandlungen überstehen, woraufhin die Farmer höher dosieren oder häufiger spritzen müssten. Die Kosten würden dadurch massiv steigen, pro Hektar zwischen 50 und 100 %, heißt es. Als Lösung hätten die Hersteller beantragt, fragwürdige alte Pflanzenschutzmittel wie 2,4-D wieder zuzulassen. (ad)