Das Konzept „Holt die Verbraucher in die Ställe!“ findet auch in den USA immer weitere Verbreitung. Nur ist die Herangehensweise der US-Amerikaner eine andere, berichtet die Fachzeitschrift Schweinezucht und Schweinemast (SUS).
Während in Deutschland und den Niederlanden möglichst viele Familienbetriebe ihre Stalltüren öffnen sollen, um den Konsumenten vor Ort einen Betriebsbesuch zu ermöglichen, gibt es in den USA nur wenige Anlaufstellen.
Ein Beispiel ist die Fair Oaks Farm in Indiana. Aus hunderten Kilometern Entfernung strömen Touristen heran, um auf dem 2.800er-Sauenbetrieb ihr „Pig Adventure“ zu erleben. Spaß und Unterhaltung stehen dabei im Vordergrund.
Startpunkt ist das Besucherzentrum, wo Kindern und Erwachsenen mithilfe von Kurzfilmen, Schautafeln und Berühr-Bildschirmen vorab allerlei Wissenswertes zum Schwein vermittelt wird. Dann geht es zu den Tieren. Von einem Gang mit transparenten Wänden aus kann der Besucher den Sauen beim Abferkeln zusehen. Woanders kann er beobachten, wie die Jungsauen lernen, eine automatische Futterabrufstation zu benutzen. Auch die künstliche Besamung wird nicht versteckt, sondern als hochmodernes, effizientes Verfahren angepriesen.
Ein Museum klärt über die Schweinehaltung von früher bis heute auf und der „Pig Bus“ bringt die Besuchermassen von einem Punkt der Farm zum anderen. Überall stehen ausgebildete Führer bereit, um Fragen der Gäste zu beantworten.
Die Schweinehaltung als Show inszeniert scheint den Amerikanern zu gefallen: Jeden Tag kommen rund 1000 Besucher. Das gleiche bietet das Unternehmen übrigens auch für die Rinderhaltung an.