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Veggie Day: Empörung über Vorschlag der Grünen

Die Provokation der Grünen, die für Kantinen die Einführung eines fleischlosen Tages gefordert hatten, ist am Dienstag von allen Seiten dankbar aufgenommen worden; Wahlkampf und Sommerloch lassen grüßen. Eine geplante ideologische Umerziehung sieht die CDU. Das werde grundsätzliches Konzept der Grünen.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Provokation der Grünen, die für Kantinen die Einführung eines "Veggie Days", eines fleischlosen Tages gefordert hatten, ist am Dienstag von allen Seiten dankbar aufgenommen worden; Wahlkampf und Sommerloch lassen grüßen.

 

Völlig inakzeptabel findet beispielsweise Michael Fuchs, der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, solch ein „staatliches Currywurst- und Fleischverbot“.

 

„Neben ihrer Steuererhöhungsorgie glauben die Grünen, den Menschen jetzt auch noch vorschreiben zu müssen, was sie zu essen haben. Ein vegetarischer Tag in öffentlichen Kantinen soll Pflicht werden. Der mündige Bürger darf damit nicht mal mehr frei entscheiden, wann und ob er überhaupt ein vegetarisches Gericht essen möchte, nein, es soll ihm vorgeschrieben werden. Die Grünen maßen sich wieder einmal an zu entscheiden, was gut für die Menschen ist und was schlecht. Getreu dem Motto: Was nicht ins Weltbild passt, wird verboten“, so der CDU-Politiker.


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Er ist sich sicher, dass es den Grünen nicht um den freien, mündigen Bürger geht, sondern um eine ideologische Umerziehung. Sie würden sich gerne einen bürgerlichen, gemäßigten Anstrich geben. Doch das sei nichts anderes als Fassade. In Wahrheit verfolgten die „grünen Volkserzieher“ ein Gesellschaftsbild, in dem die Minderheit der Mehrheit vorschreibt, wie sie zu leben hat.


„Nach und nach übernimmt ihrem Gesellschaftsbild zufolge der Staat immer mehr Aufgaben, erlässt mehr und mehr Verbote. Auf der Strecke bleibt die Freiheit der Bürger, die in der Regel besser wissen, was gut für sie ist und was nicht.“


Erst „Veggie Day“, dann Lebensmittelmarken?


Dem pflichtet auch Parteikollege Frank Oesterhelweg aus Niedersachsen bei. Er fragt, was als nächstes kommt. „Erst ein Fleischverbot für Kantinen, dann für Restaurants und am Ende Lebensmittelmarken für Privathaushalte?“


Es könne ja sein, dass die Deutschen zuviel Fleisch esssen, es könne aber nicht sein, dass die Grünen bestimmen, ob Fleisch oder Gemüse auf unseren Tellern landet. Der CDU-Fraktionsvize sprach sich stattdessen für eine bessere Ernährungsaufklärung aus. „Die Menschen müssen wissen, dass einseitige Ernährung nicht gesundheitsfördernd ist und welche Folgen zu hoher Fleischkonsum hat."


FDP: Weiteres Beispiel grüner Bevormundung


Ein weiteres Beispiel grüner Bevormundungspolitik erkennt auch die Agrarsprecherin der FDP, Christel Happach-Kasan. „Die Menschen wollen frei sein, selbst zu entscheiden, wann sie zum Salat und wann zum Kotelett greifen. Das ist sinnlose Bevormundung“, so die Liberale.

 

Bereits heute würden viele Kantinen ihren Kunden tägliche vegetarische Gerichte als Alternative anbieten. Dies als "Tag zum Ausprobieren" verkaufen zu wollen, zeige grünen Hochmut. Ihrer Meinung nach ist es nicht im Sinne der Gesundheit, Fleischkonsum pauschal einzuschränken.


Und FDP-Agrarexperte Reiner Erdel schimpft: „Wann ich oder sonst ein Bürger dieses Landes Fleisch isst, geht den Staat nichts an!“ Auch er hält es für grüne Ideologie, den Bürgern möglichst viele Entscheidungen aus der Hand zu nehmen. „Der Staat soll nach grüner Vorstellung darüber wachen, dass jeder einzelne so lebt, wie es die Grünen für moralisch richtig halten. Auf diese Weise stirbt die Freiheit des Einzelnen in diesem Staat scheibchenweise.“


Der FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle befürchtet sogar schon, dass als nächstes der Jute-Day, Bike-Day oder der Green-Shirt-Day kommt. Menschen ständig Vorschriften zu machen, entspreche nicht seinem Verständnis von Freiheit und Liberalität, sagte Brüderle.


DBV: Vorschlag voll daneben!


Auch der Deutsche Bauernverband (DBV) meldete sich gestern schließlich zu Wort und lehnte den Vorschlag der Grünen klar ab. Anstatt den Verbraucher zu entmündigen müsse eine Verbraucher- und Ernährungsbildung fester Bestandteil in den schulischen Lehrplänen werden. 




Mit ihrer Forderung würden die Grünen suggerieren, dass Fleisch und Fleischwaren ungesund sind. Dies ist nachweislich falsch, so der Verband. Alle repräsentativen wissenschaftlichen Studien belegten, dass eine ausgewogene Ernährung, zu der auch tierische Lebensmittel gehören, die Gesundheit fördert. Wissenschaftlich belegt sei, dass gerade erst der Verzehr tierischen Eiweißes den Entwicklungsprozess zum Homo sapiens ermöglicht hat.


Der DBV macht auch auf die offiziellen Auswertungen der FAO zum weltweiten Fleischverzehr aufmerksam, wonach die Lebenserwartung in den Ländern offenbar am höchsten ist, in denen auch Fleisch zum täglichen Speiseplan gehört. Zudem falle auf, dass gerade in der als gesund geltenden mediterranen Küche Fleischkonsum einen hohen Stellenwert hat. Spanier zum Beispiel verzehren rund 88 kg Fleisch pro Kopf und Jahr während es in Deutschland 61 kg sind.




In diesem Zusammenhang weist der DBV die Behauptung der Spitzenkandidatin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, entschieden zurück, dass die deutschen Bauernfamilien eine „Massentierhaltung betreiben, die auf Mensch, Tier und Umwelt keine Rücksicht nimmt“. Die Bauern als Tierhalter nehmen ihre Verantwortung gegenüber dem Tier und der Umwelt tagtäglich sehr ernst, betonte der DBV. Das Tierwohl sei ihnen ein großes Anliegen. (ad)


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