Die Intensivierung der Landwirtschaft und die voranschreitende Landnahme gehen vor allem zu Lasten der lokalen Ökosysteme und führen zu einem hohen Artenverlust. So lautet der Vorwurf einer internationalen Verbundstudie.
Wie das Max-Planck-Institut (MPI) für Biogeochemie Jena berichtet, zeigt die Studie, dass aufgrund von landwirtschaftlicher Aktivität in den vergangenen 500 Jahren knapp 14 % aller Tier- und Pflanzenarten verschwunden sind. Das Team schlussfolgerte darüber hinaus, dass ohne Gegenmaßnahmen bis 2100 ein weiterer Rückgang des Artenreichtums um bis zu 3,4 % zu erwarten sei.
„Die schlimmste Version unserer Szenarien würde einen herben Schlag für die meisten Regionen dieser Erde bedeuten“, warnte der Leitautor der Studie, Tim Newbold. Die im Rahmen der Untersuchung verwendeten Modelle sagten bei einer weiteren Ausdehnung der landwirtschaftlichen Flächen - insbesondere in den ärmeren Ländern - einen weiteren rasanten Artenverlust voraus.
„So wie unser Verständnis über die Auswirkung unseres Handels und der dramatische Artenverlust wachsen, sollten im gleichen Zug auch unsere Bemühungen wachsen, das Ruder herumzureißen“, forderte Achim Steiner vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP). Die Einführung solider Richtlinien zur Unterstützung effektiver Kohlenstoffmärkte und die Einführung von Landnutzungspraktiken zur Erhaltung natürlicher Habitate seien dafür nur einzelne Beispiele.