Knapp fünf Jahre hat das „Faire Milch“-Programm gehalten. Das von den Handelsunternehmen Rewe Dortmund und der Molkerei Wiesehoff ins Leben gerufene Projekt sollte ursprünglich auf die finanziellen Probleme der Milch erzeugenden Landwirtschaft hinweisen.
Für Rewe-Kunden war die sogenannte Faire Milch mit einem Aufschlag von 11 bis 13 Cent/kg erhältlich. Jeweils 10 Cent vom Mehrerlös gingen an die Molkerei, die den Betrag wiederum an ihre Landwirte weitergab. Da Wiesehoff aber nicht die gesamte Milchmenge als Faire Milch vermarktete, lag der tatsächliche Zuschlag niedriger. Das Wochenblatt Westfalen-Lippe errechnete in den letzten Jahren einen Mittelwert von 1,50 bis 1,02 Cent/kg.
Und nicht einmal alle Wiesehoff-Erzeuger kamen in den Genuss dieses Zuschlages. Nur Milchviehhalter, deren Betriebe in den Kreisen Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf oder Münster lagen, profitierten vom dem Bonus.
Wie Molkereiinhaber Hubert Wiesehoff seinen Lieferanten per Infoschreiben im September 2014 mitteilte, kündigte Rewe die Faire Milchvereinbarung mit der Sahnemolkerei Ende August. Begründung: Durch die steigenden Milchpreise und die damit verbundene Verbesserung der wirtschaftlichen Situation fehle dem Handelskonzern das Verkaufsargument.
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Rewes „Faire Milch“-Bonus betrug nur noch 1,15 Cent/kg (7.6.2013)