Die Geflügelmäster in Mecklenburg-Vorpommern haben den Einsatz von Antibiotika heruntergefahren. Wie Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus in Schwerin berichtete, hat die zuständige Tierarzneimittelüberwachungsbehörde, nachdem bereits 2012 ein umfangreiches Monitoring in der Hähnchenmast durchgeführt wurde, in diesem Jahr 30 beteiligte Betriebe, darunter fünf mit dem Biosiegel, noch einmal aufgesucht, um die Daten zum Antibiotikaeinsatz nach den gleichen Fragestellungen wie im Jahr zuvor zu erheben.
Im Ergebnis sei die Behandlungsanzahl pro Mastdurchgang in den Betrieben im Durchschnitt von 3,4 auf 2,4 gesunken und der Anteil von Mastdurchgängen ohne Antibiotikaeinsatz um 9,4 % gestiegen, hob Backhaus hervor. Er sprach in dem Zusammenhang von einem in Deutschland einmaligen Konzept, mit dem sich Mecklenburg-Vorpommern um die wirkungsvolle und nachhaltige Minimierung des Antibiotikaeinsatzes in Tierhaltungen bemühe.
Neben der Möglichkeit einer Eins-zu-eins-Auswertung der Daten aus beiden Erhebungen sei das Besondere des Monitorings, dass 2013 die Umsetzung spezieller Konzepte zur Antibiotikaminimierung, in denen man die Mastintegrationen vorab erarbeitet habe, kontrolliert worden sei, erläuterte der Minister. Die Stallgrößen der beteiligten Betriebe lagen laut seinen Angaben zwischen 16 000 und 43 000 Tieren im konventionellen Bereich sowie zwischen 3 900 und 11 000 Tieren im Biobereich. Einbezogen worden seien Daten über Elterntiere, Brütereien, Stallmanagement, Futtermittel und Züchtung.
Geprüft worden sei auch die Dokumentation beispielweise des Informationsaustausches zwischen Brüterei und Mäster, der Kontrolle der Stallvorbereitung, der Kükengesundheit bei Einstallung, aber auch der Tierarztbesuche in den ersten zehn Tagen.
Backhaus warnte davor, Antibiotika von Grund auf zu verteufeln. "Für ihren Einsatz bei erkrankten Tieren gibt es noch keine Alternative; aber sie dürfen natürlich nicht ohne Indikation eingesetzt werden. Dank der strengen Kontrollen in Deutschland wurden seit 2006 keine Antibiotika in Geflügelfleisch nachgewiesen“, so der Minister. AgE