Der größte deutsche Geflügelproduzent Wiesenhof wird gentechnikfrei: Die PHW-Gruppe wird ab 2015 alle Hähnchen wieder mit gentechnisch freiem Tierfutter mästen. Anfang des Jahres erst hatte die deutsche Geflügelbranche unter Führung der PHW-Gruppe angekündigt, wieder Gen-Soja zu verwenden.
Nach Protesten von Umweltverbänden sowie Verbraucherbefragungen hat sich der Konzern nach Greenpace-Angaben zur Umkehr entschlossen. „Die Greenpeace-Kampagne gegen Gen-Futter zeigt Wirkung: Wiesenhofs Entscheidung gegen Gen-Soja ist ein Signal an die gesamte Geflügelbranche. Greenpeace fordert die anderen Geflügelproduzenten wie Rothkötter auf, wieder zu Futter ohne Gen-Soja zu wechseln“, sagt Stephanie Töwe, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace.
Die PHW-Gruppe verfüttert in der Hähnchenmast pro Jahr etwa 150.000 t Sojaschrot. Pro Woche schlachtet die Gruppe circa 4,5 Mio. Hähnchen – im Jahr ungefähr 240 Mio. Tiere. Die Futtermittel-Soja kommt aus Nord- und Südamerika, wo ein Großteil der Pflanzen gentechnisch verändert ist.
Greenpeace fordert auch McDonald’s Deutschland auf, ebenfalls die Gentechnikfreiheit zu garantieren. Das Unternehmen kauft hierzulande 21.000 t Geflügelfleisch pro Jahr. „Die Wiesenhof-Entscheidung zeigt: McDonald’s lügt. Der Handel hat vorgemacht, dass es ohne Gentechnik geht, und nun zieht auch der größte deutsche Geflügelmäster mit. McDonald’s verspielt seine Glaubwürdigkeit“, sagt Töwe.