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„Wir dürfen mit der Ernte zufrieden sein“

Mit 46,8 Millionen Tonnen Getreide und 5,6 Millionen Tonnen Raps ist die Ernte in Deutschland doch noch ordentlich ausgefallen. Damit liegt die diesjährige Getreideernte gut 3 Prozent oberhalb des Vorjahresergebnisses. Beim Raps konnte das niedrige Vorjahresergebnis sogar um knapp 17 Prozent übertroffen werden.

Lesezeit: 6 Minuten

Mit 46,8 Mio. t Getreide und 5,6 Mio. t Raps ist die Ernte in Deutschland nach einem schwierigen Vegetationsverlauf doch noch ordentlich ausgefallen. Damit liegt die diesjährige Getreideernte gut 3 Prozent oberhalb des Vorjahresergebnisses. Beim Raps konnte das niedrige Vorjahresergebnis sogar um knapp 17 Prozent übertroffen werden. Auch im Vergleich zum mehrjährigen Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 sind die Getreide- und insbesondere die Rapsernte höher ausgefallen. Dies geht aus der abschließenden Erntemeldung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hervor.



„Mit einer Spitzenernte war schon lange nicht mehr zu rechnen. Insofern können wir mit 46,8 Millionen Tonnen Getreide zufrieden sein. Allerdings darf dieser Wert nicht darüber hinwegtäuschen, dass einzelne Betriebe aufgrund der starken Regenfälle und des Hochwassers erhebliche Einbußen erlitten haben“, kommentiert Wolfgang Vogel, Vorsitzender des DBV-Fachausschusses für Getreide und andere pflanzliche Qualitätsprodukte, das diesjährige Ernteergebnis. „Durch den langen und kalten Winter starteten die Kulturen mit einer Verzögerung von zwei, regional sogar vier Wochen in das Frühjahr“, erklärt Vogel weiter. Dieser Vegetationsrückstand hätte im kühlen und feuchten Frühjahr nur zum Teil aufgeholt werden können, so dass die Ernte in weiten Teilen Deutschlands mit einer Verzögerung von 10 bis 14 Tagen stattfand. „Deswegen sind viele meiner Berufskollegen derzeit auch noch voll mit der Ernte beschäftigt“, betont Vogel mit Blick auf den Erntefortschritt.


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Die einzelnen Kulturen erzielten folgende Ernteergebnisse:


Die wichtigste Getreidekultur in Deutschland ist mit einer Anbaufläche von knapp 3,1 Millionen Hektar der Winterweizen. Gegenüber der Anbaufläche zur Ernte 2012 entspricht dies einer fast 6-prozentigen Anbauausweitung auf den langjährigen Mittelwert. Aufgrund der insgesamt leicht späteren Ernte in diesem Jahr und den häufigen Regenunterbrechungen in den vergangenen Tagen konnte die Ernte des Winterweizens noch nicht abgeschlossen werden. Insbesondere in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und den östlichen Bundesländern sind noch erhebliche Flächen mit Winterweizen zu beernten. Nach den bisherigen Ergebnissen ist im Bundesdurchschnitt mit Hektarerträgen von 7,8 Tonnen zu rechnen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung der Erträge um 0,4 Tonnen pro Hektar. Unter Zugrundelegung der Anbaufläche ist in diesem Jahr somit eine Winterweizenernte von 23,9 Millionen Tonnen zu erwarten. Damit konnte das Vorjahresergebnis um fast 12 Prozent übertroffen werden. Die Eiweißgehalte des Weizens fallen häufig enttäuschend aus, was auf die hohen Niederschlagsmengen im Frühjahr und somit auf Auswaschungseffekte zurückzuführen ist.



Die Ernte der Wintergerste ist deutschlandweit abgeschlossen. Da Wintergerste naturgemäß als erste Getreidekultur gedroschen wird, konnte die Wintergerste zu einem großen Teil schon vor Einsetzen der unbeständigen Witterungsverhältnisse und damit unter guten Erntebedingungen eingebracht werden. Die diesjährige Erntemenge beträgt knapp 8,2 Millionen Tonnen und liegt damit fast 1,1 Millionen Tonnen oberhalb des Vorjahresergebnisses. Zurückzuführen ist dies auf eine um gut 120.000 Hektar größere Anbaufläche von 1,2 Millionen Hektar und auf Erträge von 6,7 Tonnen pro Hektar. Damit liegen die Erträge gut 0,2 Tonnen pro Hektar oberhalb der Vorjahreserträge.



Der Anbau von Sommergerste und Sommerweizen war im Vergleich zum Vorjahr stark rückläufig. So ist der Anbau von Sommergerste gegenüber der Ernte 2012 um 227.000 Hektar oder knapp 39 Prozent zurückgegangen. Der Anbau von Sommerweizen wurde um 100.000 Hektar bzw. um 65 Prozent zurückgenommen. Hintergrund dieser Flächenentwicklung ist weniger eine deutliche Anbaueinschränkung zur Ernte 2013, sondern vielmehr eine außergewöhnliche Ausdehnung des Anbaus von Sommerungen aufgrund von Auswinterungen im Jahr 2012. Sowohl die Erträge von Sommergerste mit 5,5 Tonnen pro Hektar als auch von Sommerweizen mit 6,2 Tonnen pro Hektar liegen leicht unter dem sehr guten Vorjahr. Unter Berücksichtigung dieser Durchschnittserträge ergibt sich für Sommergerste eine Erntemenge von 1,97 Millionen Tonnen und für Sommerweizen eine Erntemenge von 328.000 Tonnen. Positiv ist, dass bei der Sommergerste die Rohproteingehalte mit 9 Prozent bis 10 Prozent recht niedrig ausfallen. Damit erfüllen diese Partien ein wichtiges Kriterium, um für die Verwendung als Braugerste geeignet zu sein.



Gegenüber dem Vorjahr wurde der Anbau von Winterroggen erneut deutlich ausgedehnt. Mit einer Anbaufläche von 785.000 Hektar wird die Vorjahresfläche um 76.000 Hektar bzw. knapp 11 Prozent übertroffen. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre in Bezug auf Auswinterungsschäden und Frühsommertrockenheiten könnte die Landwirte dazu bewogen haben, Roggen wegen seiner Winterhärte und seiner Fähigkeit, mit Trockenperioden umzugehen, verstärkt anzubauen. Zudem ließen sich für Brotroggen in der Vergangenheit attraktive Preise erzielen. Jüngst unterlag der Roggenpreis mit aktuell 126 Euro pro Tonne jedoch einem deutlichen Preisverfall. Daher wurde Roggen - ebenso wie Triticale - oftmals als Ganzpflanzensilage geerntet. Auf diese Weise können die Landwirte vor dem Hintergrund der vielfach unzureichend entwickelten Maisbestände die Futtergrundlage sowie die Substratmenge für Biogasanlagen verbessern. Sofern die Roggenbestände zur Abreife kamen, konnten im Bundesdurchschnitt Erträge von 5,8 Tonnen pro Hektar erzielt werden. Damit übertreffen die Erträge sogar das hohe Vorjahresniveau um knapp 7 Prozent. Angesichts der häufigen Verwertung von Roggen als Ganzpflanzensilage ist theoretisch auf Grundlage der zur Verfügung stehenden Daten über Anbauflächen und Hektarerträge von einer Erntemenge von 4,6 Millionen Tonnen auszugehen.



Beim Winterraps haben gute Aussaatbedingungen im August/September 2012 dazu geführt, dass nach zwei Jahren mit einer verringerten Fläche der Anbau wieder ausgedehnt werden konnte. So stand Winterraps zur Ernte 2013 auf einer Fläche von gut 1,4 Millionen Hektar. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer um knapp 160.000 Hektar größeren Anbaufläche. Die mit 5,6 Millionen Tonnen um knapp 803.000 Tonnen bzw. knapp 17 Prozent größere Erntemenge als im Jahr 2012 ist somit in erster Linie auf die Flächenausweitung zurückzuführen. Denn die Erträge entsprechen mit 3,8 Tonnen pro Hektar (Vorjahr: 3,7 Tonnen pro Hektar) in etwa dem langjährigen Durchschnitt. Die Ölgehalte schwanken im Bereich von nur 39 Prozent bis zu 45 Prozent, fallen aber mit 42 Prozent bis 44 Prozent überwiegend hoch aus. 



Während Mais und Zuckerrüben im vergangenen Jahr dank der sehr guten Wasserversorgung die Gewinner unter den Ackerkulturen waren, haben die diesjährigen Vegetationsbedingungen den Mais- und Zuckerrübenbeständen deutlich zugesetzt. Zunächst erschwerte das kühle und feuchte Frühjahr den jungen Pflanzen den Start in die Vegetationsphase. Anschließend haben die Bestände unter den hohen Temperaturen und der Trockenheit im Juli und Anfang August gelitten. Inwieweit sich die Mais- und Zuckerrübenpflanzen durch die Niederschläge der vergangenen Wochen regenerieren konnten, wird sich erst im Herbst mit Beginn der Ernte zeigen. Für beide Kulturen zeichnet sich jedoch deutlich ab, dass die hohen Erntemengen des vergangenen Jahres – auch aufgrund von Flächeneinschränkungen – nicht erreicht werden.

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