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Wissenschaftler halten regionale Ernährung von Großstädten für möglich

Ernährungs- und Agrarwissenschaftler der Universität Halle haben untersucht, welches Potenzial der regionale Anbau für die Versorgung von Großstädten hat. Sie halten höhere Anteile an regionalen Produkten für möglich. Dafür müssten sich die Anbaumuster der Landwirte sowie die Konsummuster der Verbraucher ändern.

Lesezeit: 3 Minuten

Ernährungs- und Agrarwissenschaftler der Universität Halle haben untersucht, welches Potenzial der regionale Anbau für die Versorgung von Großstädten hat. Sie halten höhere Anteile an regionalen Produkten für möglich. Dafür müssten sich die Anbaumuster der Landwirte sowie die Konsummuster der Verbraucher ändern.


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Den Flächenbedarf für die Versorgung einer Großstadt mit regionalen Lebensmitteln haben Ernährungs- und Agrarwissenschaftler der Universität Halle am Beispiel von Berlin untersucht. Sie sind in einer Studie der Frage nachgegangen, ob sich Großstädte überhaupt überwiegend regional versorgen lassen? Ihre Antwort lautet: „Prinzipiell ja“.


Flächenbilanz von Lebensmitteln errechnet


Für ihre Studie verwendeten die Wissenschaftler Daten aus der letzten Nationalen Verzehrsstudie, die detaillierte Angaben zum Essverhalten der Berliner Bevölkerung enthält, sowie Daten aus der nationalen und internationalen Agrarstatistik, berichtet die Zeitschrift "Ernährungsumschau". Auf Grundlage dieser Daten berechneten die Wissenschaftler die Flächenbilanz verschiedener Lebensmittel. "Diese Bilanz vermittelt einen Überblick darüber, in welchen Produkten wie viel inländischer, europäischer und außer-europäischer Boden steckt", zitiert die Ernährungsumschau die Erst-Autorin Susanna Hönle. Sie verweist darauf, dass tierische Produkte besonders ressourcen-intensiv sind, aber weniger von ausländischen Flächen abhängig sind als Obst, Gemüse und Genussmittel, wie Kakao und Kaffee.


Regionaler Flächenanteil bei mehr als 70 Prozent


Der Selbstversorgungsanteil der Berliner Bevölkerung liegt laut der Studie bei 72 Prozent. Ein Fünftel der benötigten Flächen zur Bereitstellung von Lebensmittel befindet sich außerhalb von Europa, der Rest liegt im europäischen Ausland. Insgesamt würden für die Lebensmittel-Importe nach Deutschland mehr Flächen in Anspruch genommen, als durch deutsche Exporte ausgeglichen würden. „Angesichts knapper werdender Ressourcen stellt das unsere aktuellen Konsummuster in Frage", so Hönle weiter.


Deutliche Reduktion von Lebensmittelabfällen könnte helfen


Diese negative Flächenbilanz ließe sich durch einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln sowohl bei den Verbrauchern, als auch in der Gastronomie, dem Einzelhandel und dem restlichen Ernährungssektor aufbessern, so die Autorin. „Von den fast 2.400 Quadratmetern, die jede Person in Berlin durchschnittlich über den Globus verteilt für ihre Versorgung beansprucht, wird nur der Output von weniger als zwei Dritteln tatsächlich verzehrt", sagt Ko-Autor Dr. Toni Meier. Allein durch weniger Abfall ergebe sich hier ein enormes Einsparpotential.


Mehr Anbau von Obst, Nüssen, Gemüse und Hülsenfrüchten


In ihrer Studie analysierten die Forscher weiter, ob das an Berlin angrenzende Brandenburg ausreichend landwirtschaftliche Flächen zur Verfügung hätte, mit denen eine weitgehende regionale Selbstversorgung möglich wäre. „Grundsätzlich wären ausreichend Flächen vorhanden, wenn die regionalen Versorgungsnetze dezentraler aufgestellt und die Wege kürzer wären, die Lebensmittel vom Produzenten zum Konsumenten zurücklegen müssen“, schlussfolgern die Wissenschaftler. Allerdings müsste es dafür eine Umorientierung in Brandenburg von Mais, Raps und Weizen hin zu mehr Obst, Nüssen, Gemüse und Hülsenfrüchte geben, heißt es weiter. Komplett auf Kiwis, Schokolade und Kaffee müssten die Verbraucher nicht verzichten, betonen die Forscher. Es reiche, die Ernährung stärker an das Angebot an regionalen und saisonalen Produkten anzupassen.

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