Nach den jüngsten Zerstörungen von Versuchsflächen mit gentechnisch veränderten Pflanzen melden sich nun Pflanzenbau-Professoren verschiedener Universitäten in einem gemeinsamen Schreiben zu Wort. Sie klagen an, dass die Forscher seit Jahren mit der Gefahr leben müssten, dass ihre Versuche zerstört und wissenschaftliche Erkenntnisgewinne zunichte gemacht würden. In Folge dieser jahrelang andauernden Zerstörungswut habe der exzellente Ruf des Forschungsstandortes Deutschland bereits erheblich gelitten. Versuchsanlagen müssten aufwändig bewacht werden, wofür vielen wissenschaftlichen Einrichtungen die finanziellen Mittel fehlen.
Dass auch gute Bewachung keine Garantie für einen erfolgreichen Versuchsabschluss ist, zeigt das Beispiel der kürzlichen Zerstörungen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen- Anhalt. Insbesondere deren Vorgehen gegen das Wachpersonal mit Schlagstöcken und Pfefferspray erschüttert die Unterzeichner, da damit eine weitere Dimension der Gewaltbereitschaft aufgezeigt wurde.
„Die vorsätzlich gewalttätigen Übergriffe machen aber vor allem eines deutlich: Derlei Akteure haben kein Interesse an verlässlichen Aussagen über die Sicherheit und gegebenenfalls auch den Nutzen gentechnisch veränderter Pflanzen“, schreibt Prof. Dr. Andreas Schier vom Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e.V. stellvertretend für die anderen Unterzeichner. Es gehe schlicht um die Blockade einer ganzen Technologie. Die Gründe hierfür sind seiner Meinung nach keinesfalls wissenschaftlicher, sondern rein ideologischer Art.
„Wir verurteilen die gewaltsame Zerstörung von genehmigten Freisetzungsversuchen sowie die Angriffe auf Personen aufs Schärfste und fordern auch gentechnikkritische Vertreter aus Politik und Gesellschaft auf, sich von diesen kriminellen Taten zu distanzieren. Zuständige Richter ersuchen wir außerdem dringend, die Zerstörung von Freisetzungsversuchen nicht länger als Bagatelldelikte zu behandeln“, appellieren die Wissenschaftler. (ad)
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