Der Ökologische Landbau benötigt keine neue EU-Ökoverordnung, sondern eine Weiterentwicklung mit Augenmaß. Dies ist die Kernaussage einer Entschließung, die der Vorstand des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) letzte Woche verabschiedet hat.

 

Der Verband spricht sich ausdrücklich gegen den Vorschlag für eine neue EU-Ökoverordnung aus. Eine Umsetzung würde nicht nur die Hürden für die Umstellung auf ökologische Erzeugung erhöhen, sondern auch die bestehende ökologische Erzeugung im Kern gefährden. Der WLV fordert stattdessen eine Weiterentwicklung der geltenden EU-Ökoverordnung mit Augenmaß, um den sensiblen Markt des ökologischen Landbaus behutsam voranzubringen.

 

Stein des Anstoßes sind vor allem drei Punkte: Das Ende aller bisherigen Ausnahmen auf Erzeugerebene, insbesondere was die Versorgung mit Eiweißfuttermitteln, Saatgut und Zuchttieren betrifft, die bisher zu geringen Anteilen aus konventioneller Produktion stammen dürfen. Zweitens sollen für ökologisch erzeugte Produkte erstmals Rückstandshöchstgrenzen eingeführt werden, die an die Grenzwerte für die Babykostherstellung angelehnt sind. Drittens spricht sich der Verband gegen die Eingliederung der Kontrollen der ökologischen Erzeugung in die allgemeine Lebens- und Futtermittelkontrolle aus.