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Agrarhandel fordert Maßnahmenpaket zur Unterstützung der Ukraine

Private Getreidehändler und Unternehmen versuchen derzeit, einen Getreideexport aus der Ukraine zu organisieren. Ohne effektive Solidaritätskorridore wird das aber nicht funktionieren.

Lesezeit: 3 Minuten

Über drei Monate nach dem Angriff der Ukraine durch Russland spitzt sich die Situation für die landwirtschaftlichen Betriebe in der Ukraine dramatisch zu. Die Blockaden der ukrainischen Schwarzmeerhäfen bestehen weiterhin und jüngst wurde ein Getreideterminal in der Nähe von Mykolajiw beschossen und zerstört, berichtet der Verband „Der Agrarhandel e.V.“

Im Durchschnitt verlassen in Friedenszeiten monatlich 5 bis 6 Mio. t Getreide, Ölsaaten, pflanzliche Öle und Ölschrote die Ukraine auf dem Seeweg. Damit versorgt das Land viele Länder im Nahen Osten, Nord- und Subsaharaafrika und Asien. Aber auch Portugal, Spanien, Italien und Griechenland, die sich aufgrund ihrer klimatischen Bedingungen nicht ausreichend selbst versorgen können, sind Importeure von ukrainischem Getreide.

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Liquiditätssituation der ukrainischen Höfe gefährdet

Derzeit können Getreide und Ölsaaten aus der Ukraine aufgrund der mangelnden Transportkapazitäten nicht vermarktet werden, so der Agrarhandel weiter. Das habe zum einen gravierende Auswirkungen auf die Liquiditätssituation landwirtschaftlicher Betriebe in der Ukraine und zum anderen auf die Preisentwicklung von Nahrungs- und Futtermitteln auf dem Weltmarkt mit verheerenden Folgen insbesondere für Getreideimportländer.

Aussaat für 2023 nicht mehr fern

Nur wenn die Ernteprodukte aus der Ukraine zügig und preiswert in der EU bewegt werden können, kann die Lebensmittelversorgung in diesen Ländern erhalten werden, erinnert die Wirtschaftsvertretung. Weiterhin benötigten die ukrainischen Betriebe eine effiziente Versorgung mit Treibstoffen, Saatgut und anderen Betriebsmitteln. Auch das gelte es jetzt zu organisieren! Denn bereits in zwei Monaten beginnt die Aussaat für die Ernte 2023. Damit würden heute die Weichen für die Versorgung der Welt im Getreidewirtschaftsjahr 2023/24 gestellt, heißt es in einer Mitteilung.

Unternehmen arbeiten an Lösungen

Einige Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes „Der Agrarhandel“ würden sich bemühen, die Transporte von ukrainischem Getreide schnellstmöglich zu organisieren, wobei die Abladungen des Getreides von unterschiedlichen Typen von Lkws, Bahnwaggons oder Schiffscontainer logistisch zu bewerkstelligen sowie Zahlungsmodalitäten schnell abzuwickeln sind.

Leider würden die Unternehmen an Probleme stoßen, die sie allein aktuell nicht lösen können. Die Vorschläge der EU, nationale Koordinierungsstellen einzurichten, über die die Flaschenhälse in der Agrarlogistik adressiert und behoben werden sollen, seien deshalb ausdrücklich zu begrüßen, heißt es.

Schnell effektive Solidaritätskorridore schaffen

Die adressierten Maßnahmen seien bisher allerdings zu wenig konkret, merkt Martin Courbier an. Es müssten schnell effektive Solidaritätskorridore geschaffen werden, um den massiven Einbrüchen in der landwirtschaftlichen Produktion in der Ukraine entgegenzuwirken, betonte Christof Buchholz.

Es sei an der Zeit, dass eine konzertierte Aktion aus deutscher Politik und der Wirtschaft die Ukraine und ihre Landwirte in diesen schweren Zeiten unterstützen, so der Verband, der sich am vergangenen Freitag in einem offenen Brief mit konkreten Vorschlägen, wie die Getreidetransporte aus der Ukraine beschleunigt werden können, an die Bundesminister Özdemir (BMEL), Wissing (BMDV), Lindner (BMF) und Habeck (BMWK) wandte.

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