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Konkurrenz um Frachtraum

Zu wenig Binnenschiffe: Agravis befürchtet Transport-Krise wegen Kohleverstromung​

​Die zunehmenden Kohletransporte sorgen für Engpässe in der Binnenschifffahrt. „Wir steuern in die nächste Krise“, warnt Vorstand Dirk Köckler und fordert die Politik zum Handeln auf. ​

Lesezeit: 2 Minuten

Die Agravis Raiffeisen AG ist besorgt wegen drohender Engpässe in der Binnenschifffahrt. „Die Frachträume sind schon heute knapp und sehr teuer“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Köckler. Nun würden weitere Logistikkapazitäten für den Transport von Steinkohle benötigt. Denn der Bund will, wegen der befürchteten Gasknappheit wieder verstärkt auf die Kohleverstromung zurückzugreifen.

„Wenn die Politik jetzt nichts im Einvernehmen mit den Akteuren entlang der Transportkette unternimmt, steuern wir sehenden Auges in die nächste Krise“, stellt der Konzern-Chef klar.

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Köckler fordert Lösungen für die Binnenschifffahrt, die auch die Interessen der Agrar- und Ernährungswirtschaft berücksichtigen. „Unsere Branche hat schon in der Coronakrise ihre Systemrelevanz unter Beweis gestellt und gewährleistet auch jetzt in der angespannten Lage aufgrund des Ukraine-Krieges die Ernährungssicherheit in Deutschland.“ Die Agravis selbst beauftragt für den Getreide- und Futterrohstofftransport pro Jahr rund 1.500 Schiffsladungen.

Kohle vs. Agrarrohstoffe

Nachdem die Kohletransporte auf den Binnengewässern seit 2016 stark zurückgegangen waren, wurden zahlreiche ältere Kohleschiffe verschrottet. Parallel nahmen die Anlieferungen von landwirtschaftlichen Produkten per Schiff stark zu. Die aktuell wieder zunehmende Konkurrenz um Frachtkapazitäten führt als Konsequenz dazu, dass eine reduzierte Flotte vermehrt Energietransporte zu den Kohlekraftwerken übernimmt und diese Frachträume über den Preis auch bereitgestellt werden.

Zugleich ergibt sich in den nächsten Monaten ein signifikanter Mehrbedarf für den Agrarsektor. „Die fehlenden Weizenexporte aus der Ukraine müssen ausgeglichen werden, und dadurch werden bis Dezember zusätzliche Transporte aus Deutschland und weiteren europäischen Nachbarländern zu den Mühlenstandorten erforderlich. Danach erntet die Südhalbkugel“, beschreibt Köckler den steigenden Bedarf.

Leerfahrten vermeiden

„Wir haben in Deutschland aber nicht genügend Frachtraum, um sowohl die Kohletransporte als auch die Agrarprodukte an ihr Ziel zu bringen.“ Deswegen müssten in einem ersten Schritt Leerfahrten unbedingt vermieden werden. „Zertifizierte Schiffe aus dem Agrarsektor sollten die Möglichkeit erhalten, als Rückfracht von den Kohlekraftwerken zu den Importhäfen oder auf Teilstrecken Nahrungs-, Futter- oder Düngemittel zu transportieren. Ansonsten bekommen wir nicht genug Nahrungsmittel in die Exporthäfen und Rohstoffe in die Futtermittelwerke in Deutschland“, so die dringende Forderung des Agravis-Chefs. Die Politik sei gefordert, hierfür die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.

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