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topplus "Grundsolider Wachstumsweg"

Agravis steigert Ergebnis trotz sinkendem Umsatz

Der Agrarhandelskonzern Agravis Raiffeisen AG präsentiert die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2023. Der Gewinn vor Steuern ist leicht gestiegen, die Umsätze aber um 600 Mio. gesunken.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2023 hat die Agravis  Raiffeisen AG heute auf seiner Bilanzpressekonferenz vorgelegt. Wie  der Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Köckler und Finanzvorstand Hermann Hesseler mitteilten, hat das Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmen im vergangenen Jahr einen Konzernumsatz von 8,8 Mrd. € erzielt – nach 9,4 Mrd. Euro in 2022. „Der Rückgang ist ausschließlich auf gesunkene Preise für wichtige Produktgruppen wie Getreide, Raps, Düngemittel und Energie zurückzuführen“, so Hesseler.

Das Ergebnis vor Steuern konnte die Agravis im Vorjahresvergleich hingegen leicht ausbauen, von 61,5 auf 64,5 Mio. €. „Diese wichtigen Kennzahlen unterstreichen unserer Meinung nach die Solidität, die wirtschaftliche Stabilität und die Zukunftsfähigkeit der Agravis-Gruppe“, betonte der Finanzvorstand.

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Denn das Ergebnis ermögliche es erneut, die Aktionärinnen und Aktionäre über eine Dividende am Erfolg teilhaben zu lassen und auch das Eigenkapital weiter zu stärken.

Zum Jahresende 2023 erhöhte sich das Eigenkapital auf 663 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote stieg auf 29 Prozent. Über die Höhe der Dividende entscheidet die Hauptversammlung am 14. Mai in Münster.

Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr plant Agravis laut Köckler im Kontext des wirtschaftlichen Umfeldes konservativ und mit Respekt vor den Marktentwicklungen mit einem Umsatz von 8,1 Mrd. € und einem Ergebnis vor Steuern von 60,1 Mio. €.

Systemrelevanz unter Beweis gestellt

„Wir sehen uns weiter auf einem grundsoliden, zukunftssichernden Wachstumsweg“: So fasste der Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Köckler die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2023 der Agravis Raiffeisen AG zusammen. Köckler ordnete die Geschäftsentwicklung nicht zuletzt vor dem Hintergrund der vielfältigen zeitgleichen Krisen ein, die das Jahr 2023 bestimmt hätten.

„Auch in herausfordernden Zeiten steht die Agravis für eine innovativ-nachhaltige Landwirtschaft und ist gemeinsam mit dem genossenschaftlichen Verbund der starke regionale Partner für die Versorgung der Landwirtschaft und der Bevölkerung. Wir sichern Ernährung für Mensch und Tier, sind Energielieferant, schonen dabei im Sinne der Nachhaltigkeit unsere Ressourcen.“ Diese Systemrelevanz habe die Agravis auch im Geschäftsjahr 2023 unter Beweis gestellt.

Genossenschaftlichen Agrarhandel gestärkt

Die Landwirtschaft und den ländlichen Raum im Verbund mit den regionalen Raiffeisen- Genossenschaften zu stärken, gehöre zur DNA der Agravis. Die Zusammenarbeit mit den Genossenschaften – zugleich die größte Eigentümergruppe der Agravis – bilde in Gegenwart und Zukunft das Fundament für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Konzerns. Auch hier seien im zurückliegenden Geschäftsjahr wichtige Weichenstellungen gelungen, um den genossenschaftlichen Agrarhandel zu stärken.

Beispiele seien die Zusammenschlüsse von Raiffeisen Lippe-Weser AG und Raiffeisen Lübbecker Land AG zur Raiffeisen Ostwestfalen-Lippe AG sowie der Raiffeisen Steverland eG, der Raiffeisen Coesfeld-Ahaus eG und der Raiffeisen Münsterland West GmbH zur Railand Raiffeisen AG. „Damit wurde die genossenschaftliche Marktstellung in den jeweiligen Regionen mit AGRAVIS-Beteiligung zukunftsorientiert stabilisiert“, beschrieb Dr. Köckler den Stellenwert dieser Fusionen.

Knapp 100 Mio. € investiert

Der Agravis-Konzern hat im zurückliegenden Geschäftsjahr 97 Mio. € in sein Kerngeschäft, leistungsfähige Standorte und digitale Aktivitäten investiert. „Damit machen wir die Agravis zukunftssicher im Sinne unserer Kundinnen und Kunden, die unmittelbar von diesen Investitionen profitieren“, so Dr. Köckler.

Der deutliche Anstieg des Investitionsaufkommens gegenüber 2022 resultiert im Wesentlichen aus dem Bau eines neuen zentralen Stückgut-Distributionszentrums in Nottuln, das rund 60 Mio. € kostet, und aus der Einführung eines einheitlichen Warenwirtschaftssystems auf SAP-Basis. Hinzu komme der Bau eines neuen Bürogebäudes am Standort Isernhagen für rund 120 Arbeitsplätze.

Digitalisierung und Nachhaltigkeit Kernthemen

„Wir treiben die Digitalisierung voran und nutzen die Chancen der digitalen Transformation, um Innovationen in den Kernbereichen Tiere, Pflanzen, Technik, Energie und Märkte in die praktische Umsetzung zu bringen sowie zusätzliche nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln“, erläuterte Dr. Köckler. Eine einheitliche Verbundlösung zur Stoffstrombilanzierung mit dem Beratertool Ackerprofi oder den Vertrieb der Smart-Farming-Landtechniklösungen von AgXeed und Farmdroid nannte er als praxisreife Produkte aus dem Jahr 2023.

Nachhaltigkeit sei längst ein fester Bestandteil unserer Konzernstrategie geworden. „Es gilt hierbei, eine Balance zwischen Wirtschaftlichkeit, Wertschätzung und Ressourcenschonung zu erzielen“, skizzierte Dr. Köckler hierfür die Leitplanken. Ein Fokus der Nachhaltigkeitsaktivitäten liegt laut seiner Aussage auf umsetzbaren und markttauglichen und somit effizienten Bausteinen für die Nutztierfütterung und die ressourcenschonende Flächennutzung.

Als Beispiele nannte er die Markteinführung des klimaschonenden Mineraldüngers Entec Evo, der durch Nitrifikationshemmer die Lachgasemissionen massiv reduziert, die rein physikalisch-biologische Elektronenbehandlung von Saatgetreide gegen samenbürtige Krankheiten bei der AGRAVIS Ost sowie die konsequent ausgeweiteten Biomethan-Aktivitäten in den Projekten Dorsten und Velen im Münsterland.

Appell an die Politik

Vor dem Hintergrund der Bauernproteste seit dem Jahreswechsel adressierte der Agravis-Chef auch eine deutliche Forderung an die Politik: „Landwirtschaft braucht verlässliche Rahmenbedingungen und eine Perspektive, damit der Nachwuchs die Betriebe fortführt, Investitionen getätigt werden und auch eine Chance besteht, dass das investierte Geld wieder erwirtschaftet werden kann.“

Hierfür müsse die Politik im Rahmen der sozialen nachhaltigen Marktwirtschaft den Rahmen abstecken, ohne einen Wirtschaftszweig bis zum Gehtnichtmehr zu reglementieren. „Wir müssen unseren Standortvorteil auch in Zukunft im Sinne der Kreislaufwirtschaft für nachhaltigen, innovativen Pflanzenbau und die tierische Veredlung nutzen. Hierbei bedeutet Nachhaltigkeit ausdrücklich auch wirtschaftliche Effizienz, die Ressourcenschutz und die Wahrung sozialer Werte ermöglicht.“  

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