Bisher konnten deutsche Frühkartoffeln nur auf dem Wochenmarkt oder direkt beim Erzeuger gekauft werden. „Die ersten Frühkartoffeln haben noch keine feste Schale und sind deshalb nur begrenzt lagerfähig, deshalb sind sie nur für den Verkauf direkten ab Hof oder auf dem Wochenmarkt geeignet“, sagt Joachim Hasberg, Geschäftsführer der niedersächsischen Frühkartoffelerzeugergemeinschaft. Die Nachfrage nach ihren Produkten ist gut, da wenig ausländische Ware auf dem Markt ist, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Das versöhnt die Landwirte ein wenig mit der schwierigen Witterungssituation der letzten Wochen.
In der Frühkartoffelerzeugergemeinschaft nordöstlich von Hannover haben sich 150 Landwirte mit insgesamt aktuell 2.700 Hektar Frühkartoffelanbau zusammengeschlossen. Eine Größenordnung, die die Position bei der Vermarktung stärkt. Die ganz frühe Ware mit loser Schale wurde überwiegend über den Großmarkt in Hamburg oder Hannover verkauft. Jetzt werden ausreichend schalenfeste Kartoffeln geerntet, um in kleinen Beuteln über die Supermärkte verkauft zu werden. „Noch fehlen hierfür ausreichend Abnehmer, aber ausländische Ware wird knapp und der Markt ist entspannt, da der Abverkauf gut läuft“, sagt Hasberg. Er ist grundsätzlich zufrieden: „Wir sind guter Dinge, dass es trotz Trockenheit und Beregnung eine zufriedenstellende Ernte wird, da unsere Kartoffeln von allen Seiten nachgefragt werden.“ Die Bestände sehen derzeit noch sehr gut aus, größere Trockenschäden haben die Landwirte mit Hilfe der Beregnung verhindern können. Der Vegetationsvorsprung, den die Kartoffelanbauer bis vor zwei Wochen noch verzeichnen konnten, ist allerdings durch die niedrigen Temperaturen geringer geworden. Deshalb ruht nun alle Hoffnung auf reichlich schalenfester Ware, die zu guten Preisen verkauft werden kann.