Die deutschen Agrarexporteure gehen davon aus, dass die Rohstoff- und Lieferkettenprobleme auch 2022 andauern. Die Branche wünscht sich, dass die Regierung ihre Anstrengungen beim Freihandel verstärkt
Die Ausfuhren deutscher Agrarprodukte und Lebensmittel sowie Landtechnik prognostiziert die German Export Association for Food and Agriproducts (GEFA) für 2021 mit 83,9 Mrd. € und somit um 4,7 % über dem Vorjahresniveau.
„Das vergangene Jahr hat unsere Branche, wie schon das Vorjahr, in mehrfacher Hinsicht vor bisher nicht gekannte Prüfungen gestellt. Durch Covid-19 hat es erhebliche Segmentverschiebungen zum Online-Handel und zum stationären Lebensmittelhandel zulasten der Gastronomie gegeben. Durch Tierseuchen weltweit gesperrte Märkte für einzelne Produktkategorien, stark negative Auswirkungen des Brexits sowie weiterhin fehlende Marktzugänge belasten die Branche weiter“ sagt Hartmut Kretschmer, Sprecher der GEFA und Manager Food Service Europe, DMK Deutsches Milchkontor GmbH.
Die Handelsbilanz der Branche ist, bezogen auf das Gesamt-Jahr 2020, mit einem Defizit von 16,5 Mrd. € stark negativ. Ob EU-27, Drittland, Entwicklungsländer oder sogar die nach UN-Definition am geringsten entwickelten Länder der Erde, Deutschland importiert deutlich mehr Agrarprodukte und Lebensmittel aus diesen Ländergruppen, als es in diese exportiert.
Entschlossenheit der Branche kann politisches Handeln nicht ersetzen
Neben den Marktverschiebungen 2021 waren die bei vielen Agrarprodukten und Lebensmitteln sehr kritischen Unterbrechungen der Lieferketten sowie der Logistik für die Exporteure die größten Herausforderungen.
Allerdings können die Exporteure allein keine Märkte öffnen, so die GEFA am Donnerstag weiter. So könnten z.B. die dramatischen Auswirkungen des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland nur durch die Anerkennung der sogenannten Regionalisierung in vielen wichtigen Drittlandmärkten gemildert werden. Dies kann nur auf staatlicher Ebene verhandelt werden.
„Von politischen Initiativen zur Marktöffnung sind aktuell einige Produktbereiche unserer Mitglieder betroffen, insofern benötigen wir ein entschlossenes gemeinsames Handeln von Politik und Wirtschaft. Als Vertreter der Wirtschaft bieten wir dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft dazu unsere Dialogbereitschaft und Unterstützung an“, so Jan-Bernd Stärk, stellvertretender Sprecher der GEFA und Leiter Export EU-Ost / Drittland, Westfleisch SCE mbH.
Politik muss Abbau von Handelsrestriktionen stärker angehen
Die Ankündigungen der neuen Bundesregierung im Koalitionsvertrag zur Förderung des Freihandels begrüßt die GEFA. „Mit Blick auf viele Märkte drängen wir seit Jahren auf konsequente Anstrengungen des Agrarresorts zu Marktöffnungen und zum Abbau von tarifären und / oder nichttarifären Handelsbeschränkungen. Ebenso benötigen die Unternehmen verstärkt Initiativen zur Marktöffnung in politisch sensiblen Ländern durch die höchsten Ebenen der Bundesregierung“, so Kretschmer weiter.
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Die Ausfuhren deutscher Agrarprodukte und Lebensmittel sowie Landtechnik prognostiziert die German Export Association for Food and Agriproducts (GEFA) für 2021 mit 83,9 Mrd. € und somit um 4,7 % über dem Vorjahresniveau.
„Das vergangene Jahr hat unsere Branche, wie schon das Vorjahr, in mehrfacher Hinsicht vor bisher nicht gekannte Prüfungen gestellt. Durch Covid-19 hat es erhebliche Segmentverschiebungen zum Online-Handel und zum stationären Lebensmittelhandel zulasten der Gastronomie gegeben. Durch Tierseuchen weltweit gesperrte Märkte für einzelne Produktkategorien, stark negative Auswirkungen des Brexits sowie weiterhin fehlende Marktzugänge belasten die Branche weiter“ sagt Hartmut Kretschmer, Sprecher der GEFA und Manager Food Service Europe, DMK Deutsches Milchkontor GmbH.
Die Handelsbilanz der Branche ist, bezogen auf das Gesamt-Jahr 2020, mit einem Defizit von 16,5 Mrd. € stark negativ. Ob EU-27, Drittland, Entwicklungsländer oder sogar die nach UN-Definition am geringsten entwickelten Länder der Erde, Deutschland importiert deutlich mehr Agrarprodukte und Lebensmittel aus diesen Ländergruppen, als es in diese exportiert.
Entschlossenheit der Branche kann politisches Handeln nicht ersetzen
Neben den Marktverschiebungen 2021 waren die bei vielen Agrarprodukten und Lebensmitteln sehr kritischen Unterbrechungen der Lieferketten sowie der Logistik für die Exporteure die größten Herausforderungen.
Allerdings können die Exporteure allein keine Märkte öffnen, so die GEFA am Donnerstag weiter. So könnten z.B. die dramatischen Auswirkungen des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland nur durch die Anerkennung der sogenannten Regionalisierung in vielen wichtigen Drittlandmärkten gemildert werden. Dies kann nur auf staatlicher Ebene verhandelt werden.
„Von politischen Initiativen zur Marktöffnung sind aktuell einige Produktbereiche unserer Mitglieder betroffen, insofern benötigen wir ein entschlossenes gemeinsames Handeln von Politik und Wirtschaft. Als Vertreter der Wirtschaft bieten wir dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft dazu unsere Dialogbereitschaft und Unterstützung an“, so Jan-Bernd Stärk, stellvertretender Sprecher der GEFA und Leiter Export EU-Ost / Drittland, Westfleisch SCE mbH.
Politik muss Abbau von Handelsrestriktionen stärker angehen
Die Ankündigungen der neuen Bundesregierung im Koalitionsvertrag zur Förderung des Freihandels begrüßt die GEFA. „Mit Blick auf viele Märkte drängen wir seit Jahren auf konsequente Anstrengungen des Agrarresorts zu Marktöffnungen und zum Abbau von tarifären und / oder nichttarifären Handelsbeschränkungen. Ebenso benötigen die Unternehmen verstärkt Initiativen zur Marktöffnung in politisch sensiblen Ländern durch die höchsten Ebenen der Bundesregierung“, so Kretschmer weiter.