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topplus Weckruf der Fleischbranche

„Die Eurotier startet und Deutschland steigt aus der Tierhaltung aus!“

Die deutsche Fleischbranche steckt im Abwärtsstrudel. Sinkende Tierbestände und Kostenexplosion gefährden die heimische Erzeugung. Bald könnten sogar Fleischregale leer bleiben, warnen Insider.

Lesezeit: 3 Minuten

Die deutsche Fleischbranche verliert die Geduld mit der Ampelregierung und fordert endlich konkrete Hilfen, um Tierhaltern und Unternehmen eine wirtschaftliche Perspektive zu geben. Vertreter der Fleischwirtschaft nutzen die diese Woche beginnende Eurotier für eine Weckruf.

„In Hannover startet die Leitmesse für moderne Tierhaltung, und Deutschland steigt aus der Tierhaltung aus“, ärgert sich Steffen Reiter, Geschäftsführer von Fokus Fleisch. Die Forderung die Tierhaltung um 50 % zu reduzieren, gehe an der Realität vorbei.

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Ins gleiche Horn stößt Hubert Kelliger, Westfleisch-Manager und Vorstandmitglied des Verbands der Fleischwirtschaft (VDF) warnt. „Die höheren Verbraucherpreise für Fleisch kommen überhaupt nicht bei uns an.“ Er würde gerne mehr an die Bauern auszahlen, aber die gestiegenen Kosten in der Kette ließen dies nicht zu.

2022 droht ein Bestandsabbau um 10 %

Vor allem bei den Schweinehaltern befürchtet er deshalb einen weiteren Zusammenbruch der Produktion in Deutschland. Mit 730.000 Tieren pro Woche schlachte man schon jetzt knapp 8 bis 9 % % weniger als im Vorjahr. „Ich rechne auch 2022 mit einem Bestandsabbau von 10 %, wenn die Regierung nicht bald handelt“, erklärt Kelliger.

Rettungspaket für Schweinehalter?

Als kurzfristige Hilfe kann sich Kelliger auch eine finanzielle Unterstützung pro Tier vorstellen. „In Frankreich, England und Polen gibt es Direkthilfen an die Tierhalter“; berichtet Kelliger. In Deutschland dürfe man darüber nicht mal diskutieren, moniert er.

Sein Branchen Kollege Gereon Schulte Althoff, Tönnies-Manager und ebenfalls im Vorstand des VDF hob die Bedeutung der Tierhaltung in Deutschland für die Kreislaufwirtschaft hervor. „10 % der weltweiten CO2-Emmissionen gehen auf Kunstdünger zurück.“ Es sei auch klimapolitisch unsinnig, die Tierhaltung immer weiter zurückzufahren, um noch mehr Kunstdünger zu importieren zu müssen, erkärt er.

In 4 bis 5 Monaten Lücken im Fleischregal

Schulte Althoff beobachtet schon jetzt mottenartige Löcher in den ersten Supermärkten. „Bei Eiern und Gänsen sieht man, bereits eine Mangelversorgung“, so Schulte Althoff. Die Bundesregierung übersehe die Risiken für die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln. Wenn nichts getan werde, sehe man Anfang 2023 Lücken in den Fleischregalen, so die düstere Prognose.

Deutschland wird zum Feinkostladen

Die Bundesregierung strebe nur nach Spezialitäten, die unter höchsten Tierwohlauflagen und am besten noch biologisch erzeugt würden. Das habe aber mit der Lebenswirklichkeit der meisten Bundesbürger nichts zu tun. „Deutschland ist kein Feinkostladen, in dem der Preis keine Rolle spielt“, schimpft Schulte Althoff. Die Regierung habe die Pflicht eine Grundversorgung mit Lebensmitteln zu sichern – und dazu gehöre eben auch Fleisch. „Über 90 % der Bundesbürger haben regelmäßig Fleisch auf ihrem Kassenbon stehen“, ergänzte Kelliger.

5xD ist Basis für deutsche Tierhaltung

Ein wichtiges Element in der Diskussion ist auch die Herkunftskennzeichnung. „Wir freuen uns, dass der LEH in der Breite auf Fleisch mit deutscher Geburt setzt“, erklärt Schulte Althoff. Die hohen inländischen Auflagen könnten so vom Verbraucher auch honoriert werden. Es sei aber wichtig, dass nun auch andere Fleischabnehmer auf diese Karte setzen. Verarbeiter und Gastronomie würden sich noch viel zu oft wegducken, meinte der Tönnies-Manager.

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