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topplus Regionalmarke „meinLand“​

Edeka: „Wir wollen mehr regionale Produkte“​

Die Edeka Rhein-Ruhr setzt seit Jahren auf regionale Produkte und bindet Landwirte. Diese beschreiben die Zusammenarbeit als fair. Der Konzern will den Bereich nun weiter ausbauen. ​

Lesezeit: 5 Minuten

Die Edeka Rhein-Ruhr will regionaler werden und setzt dabei auf die Partnerschaft mit der Landwirtschaft Vorort. Das machte Einkaufsleiter Torsten Gooden bei einem Pressegespräch in Moers am Dienstag deutlich und stellte die Regionalmarke „meinLand“ vor. Die Marke umfasst insgesamt 350 unterschiedlichen Lebensmittel aus NRW. Neben Obst, Gemüse, Eiern und Milchprodukten gehört mittlerweile auch Rind- und Schweinefleisch dazu. „Wir wollen uns von den Discountern abheben. Das können wir durch Frische und vor allem Regionalität“, erklärt der Manager.

Die Umsätze geben den Edekanern recht. Pro Jahr erzielen die regionalen Produkte immerhin 250 Mio. € Umsatz und ist damit mehr als eine Nische. Der Weg von „meinLand“ begann 2009 und solle nun fortgeschrieben werden.

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Edeka sucht weitere NRW-Landwirte

Im Zentrum des Konzepts steht dabei die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft. Rund 200 Betriebe liefern demnach Produkte aus Nordrhein-Westfalen (NRW) an die Edeka-Märkte. Gooden sieht darin eine große Chance: „Ob bei Gemüse, Obst oder Fleisch – wir stellen unser Frischesortiment so auf, dass wir unseren Kunden immer eine regionale Option bieten.“ Man suche auch weiterhin nach neuen Partnern, um Schritt für Schritt den Anteil regionaler Lebensmittel zu erhöhen.

Das Unternehmen sieht sich bestätigt durch den Ernährungsreport 2021 des BMEL, wonach 82 % der Befragten auf regionale Herkunft ihrer Lebensmittel Wert legen. Neben der Profilierung als Vollsortimenter, sieht die Edeka Rhein-Ruhr in ihrem Regional-Konzept auch eine Unterstützung für die Landwirtschaft in NRW. „Wir fühlen uns der Region verbunden. Mit meinLand geben wir regionalen Lebensmitteln und unseren Landwirten eine prominente Plattform und stärken ihre Wertschätzung“, so Gooden.

100 % NRW-Fleisch

Teil des Regional-Konzeptes ist auch der angeschlossene Fleischhof Rasting in Meckenheim. Dort wird Schweine-, Rind- und Geflügelfleisch verarbeitet, um es an die Edeka-Märkte zu liefern. „Wir arbeiten seit Jahren eng mit der Firma Westfleisch zusammen und bekennen uns zu kleinbäuerlichen Strukturen“, erklärte Marius Glaubitz, Geschäftsführer von Rasting. Unter der Marke meinLand wird seit Mitte 2021 zudem mit „Schweinefleisch 100% NRW“ geworben.

„Mehr Geld gibt es dafür allerdings nicht“, erklärt Gerd Meierzuherde, Rinder- und Schweinehalter aus Herzebrock-Clarholz. Er hält seine Schweine nach Vorgaben der Initiative Tierwohl (ITW) und liefert über Westfleisch an Rasting. „Für die Regionale Herkunft allein gibt es keinen Zuschlag“, räumt er ein. Er sieht dennoch Vorteile in der Zusammenarbeit mit Edeka und nennt die Abnahmesicherheit auch in den schwierigen Marktphasen.

Edeka zahlt Krisen-Zuschlag

Meierzuherde lobt zudem das Markenfleischprogramm Bauernliebe, das auf Haltungsform 3 aufbaut. Dort gab es bisher einen Zuschlag von 20 € pro Mastschwein für die höheren Haltungsformen und GVO-freies Futter. „Berufskollegen haben mir berichtet, dass nach dem Anstieg der Futterkosten, Rasting schnell reagiert und einen Krisenzuschlag bezahlt hat“, berichtet Meierzuherde.

Das bestätigt Rasting-Chef Glaubitz und erklärte, dass nun auch langfristig die Zuschläge angehoben werden. „Wir haben uns mit den Schweinehaltern geeinigt und steigern die Bonus in Stufen auf 30 € je Mastschwein zum Jahreswechsel“, erklärte er. Man müsse im harten Wettbewerb mit anderen Handelsketten aber auch weiterhin günstiges Fleisch anbieten. Wegen der Inflationsängste wachse der Absatz von Preiseinstiegsprodukten aktuell wieder. „Bei Haltungsform 3 und Biofleisch halten wir aber unsere Mengen“, berichtet er.

30% Haltungsform 3 bis Ende 2023

Mittelfristig werden die Markenfleischprogramme laut Glaubitz auch weiter zulegen. Edeka Rhein-Ruhr möchte bis spätestens Ende 2023 kein Frischfleisch der Haltungsform 1 mehr anbieten. Parallel dazu soll der Anteil der Haltungsform 3 auf rund 30 % erhöht werden. Dafür braucht das Unternehmen weitere Lieferanten, denn bei Schwein wären dafür immerhin 4000 bis 5000 Mastschweine pro Woche nötig.

Auch der Betrieb Vriesen ist Lieferant für die Marke meinLand. Der Betrieb aus Bocholt liefert seit Jahren Eier an die Edeka und lobt die Partnerschaft auf Augenhöhe. „Wir stehen hinter dem regionalen Konzept und haben uns auch bewusst für eine Brüterei, Aufzucht und Futtermühle aus NRW entschieden“, sagt Alexander Vriesen.

Neue Vorgaben nur in Absprache und für mehr Geld

Auch mit neuen Ideen stößt der umtriebige Landwirt bei Edeka offenbar auf offene Ohren „Wir wollten bewusst auf das Kükentöten bei unseren Junghennen verzichten“, erklärt Vriesen. Dadurch werde die Junghenne aber doppelt so teuer und das Ei müsse 3 bis 3,5 Cent mehr bringen. „Das haben wir mit Edeka besprochen und schnell vereinbaren können.“

Die Partnerschaft zwischen Landwirt und Edeka kann aber auch ganz neue Projekt betreffen. Zusammen mit dem Gemüsebauer Harry Thijssen entsteht gerade vor den Toren von Düsseldorf ein Hightech-Gewächshaus. Dort sollen künftig mit wenig Wasser und geringerem Energiebedarf ganzjährig Salate für Edeka angebaut werden. Der Flächenertrag soll 85 % höher liegen und der Pflanzenschutzeinsatz minimiert werden. Ab Herbst sollen dort die ersten Salate wachsen.

Über EDEKA Rhein-Ruhr

Edeka Rhein-Ruhr ist eine von sieben Regionalgesellschaften in Deutschland. Im Verbund mit selbstständigen Kaufleuten in NRW und angrenzenden Regionen in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz laufen rund 700 Lebensmittelmärkte unter den Marken Edeka und Marktkauf sowie über 250 Getränkemärkte (mehrheitlich unter der Marke trinkgut). Der Fleischhof Rasting und die Bäckerei Büsch gehören als Produktionsbetriebe ebenfalls zu Edeka Rhein-Ruhr. Das genossenschaftlich organisierte Unternehmen mit Sitz in Moers erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von rund 5,7 Mrd. €.

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