Die EU-Kommission rechnet derzeit für die 27 Mitgliedstaaten mit einer Getreideproduktion von insgesamt 295,05 Mio. t; das wären 36,8 Mio. t bzw. 14,3 % mehr als im Vorjahr. Im Einzelnen erwartet die Brüsseler Behörde dabei vor allem eine kräftige Steigerung der Weichweizenproduktion, und zwar um 18,7 Mio. t oder 16,7 % auf 130,6 Mio. t. Das Aufkommen an Gerste soll im Vergleich zum Ergebnis von 2007 um 10,0 % auf 63,5 Mio. t zunehmen. Die EU-Maiserzeugung soll mit 58,3 Mio. t das Niveau von 2007 sogar um mehr als ein Fünftel übertreffen. Im vergangenen Jahr hatte Trockenheit insbesondere die Maisernte in Ungarn sowie in den neuen Mitgliedstaaten Bulgarien und Rumänien extrem beeinträchtigt. Die EU-Roggenproduktion wird der Kommissionsschätzung zufolge mit fast 8,6 Mio. t um 12,5 % höher ausfallen als 2007. Während die Triticaleernte unverändert zur Menge des vorigen Jahres rund 9,6 Mio. t erreichen dürfte, wird bezüglich des EU-weiten Haferaufkommens eine Zunahme um 3,3 % auf insgesamt etwa 9,1 Mio. t vorausgesagt. Nach der aktuellen Versorgungsbilanz der EU-Kommission werden sich die Anfangsbestände an Getreide zum Wirtschaftsjahr 2008/09 auf rund 46 Mio. t belaufen, verglichen mit noch mehr als 53 Mio. t zu Beginn der jetzt zu Ende gehenden Kampagne 2007/08. Die Getreidevorräte in den Interventionslagern sind praktisch geräumt; lediglich 41 000 t ungarischer Mais waren zuletzt noch verfügbar.
vgl. auch: DRV schätzt Getreideernte auf 46,6 Mio. t (9.6.08)