Die EU-Kommission erwartet für die Zeit bis 2020 einen moderaten Anstieg der Fleischerzeugung in der Europäischen Union. Der Rückgang des Aufkommens an Rind- und Schaffleisch dürfte dabei durch eine höhere Erzeugung von Schweine- und Geflügelfleisch überkompensiert werden, erklärte Dr. Kai-Uwe Sprenger von der Generaldirektion Landwirtschaft auf der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tierzüchter (ADT) in Brüssel.
Ähnlich werde sich der Fleischverbrauch entwickeln. Bei diesen Prognosen sei aber zu berücksichtigen, dass mögliche Auswirkungen des Umbaus der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2014 noch nicht in den Modellrechnungen enthalten seien.
Sprenger geht davon aus, dass die Fleischausfuhren der EU in Drittländer bis 2020 deutlich sinken werden, während ihre Einfuhren weiter steigen. Dennoch sei zu erwarten, dass die EU auch 2020 noch ein Nettoexporteur von Fleisch sei, allerdings nur noch bei Schweinefleisch; bei allen anderen Fleischarten werde sie dagegen mehr Ware einführen als exportieren. Einen bestimmenden Einfluss auf die weitere Entwicklung wird nach Einschätzung von Sprenger die Situation in den für den Weltmarkt wichtigen Drittländern haben; maßgeblich seien vor allem China und Brasilien mit ihren enormen Produktionspotentialen. (AgE)