Die Talfahrt der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse hat sich auch zum Jahresbeginn 2016 fortgesetzt. Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) nun mitteilte, sank der Preisindex über alle von ihr beobachteten Warengruppen hinweg im Januar gegenüber Dezember 2015 um 1,9 % auf durchschnittlich 150,4 Punkte. Damit erreichte der Index einen fast siebenjährigen Tiefststand: So billig waren die Produkte im Mittel seit April 2009 nicht mehr.
Laut FAO fiel der Zuckerpreisindex im Monatsvergleich besonders stark, nämlich um 4,1 % auf 199,4 Punkte. Milchprodukte flossen mit einem um 3,0 % geringeren Niveau von 145,1 Punkten in die Berechnungen ein. Die Indizes für Getreide sowie für pflanzliche Fette und Öle sanken um jeweils 1,7 % auf 149,1 Punkte beziehungsweise 139,1 Punkte.
Als Gründe führt die FAO in allen Fällen eine üppige Marktversorgung beziehungsweise gute Ernteaussichten an. Der Fleischpreisindex verringerte sich um 1,1 %; zu dieser Entwicklung trugen der FAO zufolge sämtliche Fleischkategorien bei, mit Ausnahme nur von Schweinefleisch. Die Organisation bringt dies mit der Gewährung einer Beihilfe für die private Lagerhaltung in der EU in Zusammenhang.
Unterdessen sehen die FAO-Experten die Ernteprognosen für 2016 aufgrund des Wetterphänomens El Niño mit besondere Unsicherheiten behaftet, vor allem auf der Südhalbkugel. Für Südafrika werden Einbußen in der Weizenproduktion von einem Viertel gegenüber dem Vorjahr erwartet. Für die EU und Russland bestätigt die FAO günstige Bedingungen, wohingegen die Anbaufläche von Wintergetreide in den USA und in der Ukraine zurückgegangen sei. Infolge schlechter Witterungsbedingungen rechnen die Experten ferner mit einer geringeren Weizenfläche in Indien.
Die globale Getreideproduktion 2015/16 wird nach den aktuellen Zahlen auf 2 531 Mio t geschätzt; das wären 1,2 % weniger als im Rekordjahr 2014/15. Den weltweiten Getreideverbrauch in der laufenden Saison veranschlagt die FAO jetzt auf 2 527 Mio t; ihr zufolge werden die Bestände bis Ende des Wirtschaftsjahres gegenüber dem Startniveau um 2,5 Mio t auf 642 Mio t zunehmen. AgE
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