Im Grunde stehen wir dort, wo wir in puncto Getreidepreise schon vor einer Woche standen. Die Terminnotierungen haben während der vergangenen Tage die vorherigen Verluste wieder wettgemacht. Und Beobachter glauben, dass sich das Auf und Ab im weiteren Verlauf fortsetzt. Denn die Kurse werden sehr stark von den aktuellen Wettermeldungen geprägt, und zwar nicht nur von denen von der Südhalbkugel, sondern immer stärker auch von denen aus nördlichen Regionen.
Zudem – und das macht Preisprognosen fast unmöglich – beeinflusst die Ukraine-Krise die Stimmung am Getreidemarkt. „Sollte die Situation zwischen Russland und der Ukraine eskalieren, gehen die Getreidekurse zumindest zeitweilig durch die Decke“, glaubt ein Analyst.
Vorderer Matif-Raps liegt über 700 €/t
Der vordere Matif-Kontrakt für Raps (Mai 2022) hat die vergangene Woche mit einem Schlusskurs über 700 €/t verlassen. Auch die Kassapreise legen etwas zu. Denn das Angebot ist verschwindend klein, und Beobachter vermuten bei den meisten Verarbeitern bis zum Beginn der Ernte 2021 in der EU noch Versorgungslücken.
Zudem profitiert der Raps von den relativ festen Preisimpulsen des sogenannten Sojakomplexes. Die südamerikanische Ernte soll deutlich kleiner ausfallen als bislang erwartet. Und auch die Ukraine-Krise beeinflusst das Preisgeschehen, schließlich kommen normalerweise ansehnliche Rapslieferungen von dort in die Gemeinschaft. Etliche Marktbeteiligte spekulieren deshalb auf weiter steigende Rapspreise, und zwar auch zur Ernte 2022. Es bleibt also spannend.