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Haben die Getreidepreise den Boden erreicht?

Die Erzeugerpreise für Brot- und Futtergetreide sind Anfang März 2023 kräftig gesunken. Das gilt auch für die Offerten zur Ernte 2023. Wie geht es weiter?

Lesezeit: 3 Minuten

So schnell kanns gehen: Innerhalb nur eines Monats sind die Pariser Terminkurse für Weizen und Mais um 25 bis 40 €/t gesunken. Und in ihrem Kielwasser haben die realen Erzeugerpreise ebenfalls kräftig nachgegeben.

Das gilt nicht nur für prompte Ware, also Lagergetreide, sondern auch für Getreide der nächsten Ernte. Stellenweise werden ex Ernte 2023 für B-Weizen gerade noch 220 bis 240 €/t, für Brotroggen 200 bis 220 €/t und für Gerste sogar nur magere 185 bis 200 €/t ausgelobt.

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Die Verkaufsbereitschaft der meisten Erzeugerinnen und Erzeuger hat denn auch spürbar abgenommen. Allerdings gibt es keine Garantie, dass das die richtige Entscheidung ist. Es gibt Faktoren, die für anziehende Preise sprechen, aber auch Argumente fürs Gegenteil.

Anschlussbedarf vorhanden

Von dem Gerede über die „mehr als reichlich versorgte heimische Verarbeiter“ sollten Sie sich nicht verunsichern lassen. Etliche Firmen leben in puncto Getreidevorräte von der sprichwörtlichen Hand, weil sie auf weiter fallende Kurse spekulieren. Das heißt, dass sie längst noch nicht bis zu der nächsten Ernte auf der sicheren Seite sind. Hierzu einige Anmerkungen:

  • Die Mischfutterfirmen bei uns und in anderen EU-Staaten ergänzen ihre Vorräte auch weiterhin stetig. Eventuell werden sie dabei bald wieder weniger auf billigen Mais aus der Ukraine oder günstiges Futtergetreide aus anderen Drittländern zurückgreifen können.
  • Auch bei vielen Mühlen vermuten Beobachter noch einen ansehnlichen Anschlussbedarf. „Die realen Vorräte reichen ohnehin nur wenige Wochen. Aber auch in den Büchern klaffen bei den meisten Betrieben noch Lücken“, sagt ein Makler. Das gilt nach seiner Ansicht nicht unbedingt für teure Spitzenpartien. Die inländische Nachfrage nach gutem Mühlenweizen sowie einwandfreiem Brotroggen dürfte aber bald Impulse erhalten, meint er.
  • Auch der Export könnte im weiteren Verlauf wieder etwas besser in Schwung kommen. Es trifft zu, dass EU-Weizenanbieter zuletzt auf wichtigen traditionellen Absatzmärkten gegenüber Billiganbietern vom Schwarzen Meer, vor allem aus Russland, fast keinen Stich mehr machen konnten. Analysten rechnen aber im weiteren Verlauf mit weniger Druck von dort – auch wenn Moskau das bezogen auf 2022/23 anders sieht.

Große Ernte wahrscheinlich?

Es wäre also falsch, 2022/23 schon abzuhaken und hinsichtlich 2023/24 sogar in Panik zu verfallen. Ob die zuvor genannten Punkte wirklich in Form anziehender Preise für Weizen, Mais usw. zum Tragen kommen, hängt allerdings auch davon ab, wie die nächsten Prognosen zur Ernte 2023/24 ausfallen.

Bislang hüllen sich fast alle Analysten bei der Frage nach den erwarteten Angebotsmengen in der kommenden Saison in Schweigen. Wegen witterungsbedingter Unwägbarkeiten, z. B. Dürren, Starkregen, Hagel usw., ist das verständlich. Einigkeit herrscht allerdings bei der Vorhersage: Die Getreideernten und Exportmengen der Ukraine und Russlands werden weit unter dem Niveau von 2022/23 liegen:

  • Die Ukraine befürchtet Einbußen von 25 bis 50 % gegenüber normalen Jahren, u. a. weil viele Flächen wegen Minen oder der russischen Militärpräsenz nicht bestellt werden konnten.
  • Moskau, das aus Propagandagründen eigentlich nur Erfolge verkündet, erwarten nach jüngsten Meldungen u. a. knapp 20 Mio. t weniger Weizen. Eventuell weil es weniger ukrainisches Getreide geben wird, das man stehlen kann, um die eigene Bilanz zu schönen.

Fakt ist: Die Märkte für Brot- und Futtergetreide bleiben sehr volatil. Wer einen guten Verkaufstermin treffen will, muss am Ball bleiben.

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