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DRV-Bilanzpressekonferenz

Holzenkamp: „Wir stecken in einem Ökologisierungs-Prozess!“

Die meisten Genossenschaften sind trotz Corona und ASP gut durch die Krise gekommen. Der DRV sieht aber viele Baustellen und hat etwas Angst vor der Bundestagswahl.

Lesezeit: 3 Minuten

„Die Genossenschaften haben das herausfordernde Umfeld angenommen und gut gemanagt“. Zu diesem Fazit kam der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) Franz-Josef Holzenkamp bei der Bilanz-Pressekonferenz am Mittwoch. Die Agrar- und Ernährungswirtschaft befinde sich in einem Transformations- und Ökologisierungs-Prozess. Diesen könne man besser im Verbund gestalten als allein. Stichworte waren: Borchert-Kommission, Zukunftskommission Landwirtschaft und Koordinierungszentrale Handel Landwirtschaft

Holzenkamp machte deutlich, dass der freie Markt in Deutschland allein nicht mehr funktioniere. „Wir können weltweit im Wettlauf mit den geringsten Kosten nicht mithalten.“ Der DRV begrüßte deshalb auch die Umsetzung der UTP-Richtlinie, die für faire Handelsbedingungen sorgen soll.

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UTP: Betriebe mit über 350 Mio € müssen auch geschützt werden

Nachbesserungsbedarf sieht der DRV aber noch bei der Umsatzstaffel. Größere Unternehmen, die mehr als 350 Mio. € umsetzen, müssten auch geschützt werden. 6.000 Verarbeiter stünden 4 großen Handelsketten gegenüber. „Faire Handelsbedingungen sind nicht von der Umsatzgröße abhängig“, sagte Holzenkamp. Alternativ könne auch eine Ausnahme für Unternehmen gelten, die von landwirtschaftlichen Erzeugern getragen sind, bot er an.

Den Sonderweg beim Lieferkettengesetz hält Holzenkamp hingegen für falsch. „Wir setzen uns für eine europäische bzw. globale Lösung ein, um ein global level playing field zu erreichen.“ Er kritisierte, dass bereits funktionierende Qualitäts- und Zertifizierungssysteme mit hohen ökologischen und sozialen Standards, nicht berücksichtigt wurden.

Es drohen wieder Engpässe bei Saisonarbeitskräften

Holzenkamp ging auch auf die Saisonarbeitskräfte ein, die in den kommenden Wochen dringend benötigt werden. Im vergangenen Jahr hätten vor allem die Initiativen von Politik und Wirtschaft im Sonderkulturbereich gut funktioniert. Das sei 2021 wieder nötig. Die Ausweitung der 70-Tage-Regelung für Saisonarbeitskräfte ist demnach ein aktiver Beitrag zum Infektionsschutz, solange die Impfungen auf sich warten lassen. Er schloss aber nicht aus, dass es zu Versorgungsengpässen kommen könne, wegen der nun wieder steigenden Corona-Neuinfektionen.

Stabile Umsätze: Technik und grüne Märkte liefen sehr gut

Zufrieden war DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers mit der wirtschaftlichen Lage. Die rund 1.800 vom DRV vertretenen Unternehmen haben im vergangenen Jahr einen geschätzten Umsatz in Höhe von 64,2 Mrd. € erzielt (Vergleich 2019: ca. 64,9 Mrd. €).

Hinter stabilen Zahlen stecken jedoch deutliche Verschiebungen zwischen den Segmenten. So habe zum Beispiel der Preissturz beim Rohöl das Geschäft mit Heizöl belebt. Die befristete Mehrwertsteuersenkung zeigte demnach auch Wirkung: Viele pauschalierende Landwirte deckten sich vor Jahresfrist mit Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln ein. Mehr umgesetzt wurde zudem mit Landtechnik und in den Raiffeisenmärkten.

Bundestagswahl: Kanzleramt bald grün?

Holzenkamp warf noch einen Blick auf die Bundestagswahl im September. Das Krisenmanagement der Regierung habe viel Vertrauen verspielt. Hier müssten sich die Verantwortlichen schleunigst am Riemen reißen, sonst seien schwerwiegende Folgen für die Wahl im Herbst zu befürchten. Offenbar hat der DRV-Präsident ernste Befürchtungen, dass das Kanzleramt bald einen grünen Anstrich bekommt.

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