Die Europäische Kommission hat Interventionsbestände von Getreide, Butter und Magermilchpulver zu äußerst vorteilhaften Preisen verkaufen können und damit ein kräftiges Plus für den EU-Haushalt erzielt. Das geht aus einem Ratsprotokoll von Mitte April über ein Treffen zwischen Haushaltsexperten der Kommission und der Mitgliedstaaten hervor. Es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Bereiche im laufenden Haushaltsjahr mit einem Überschuss abgeschlossen werden.
Von Mitte Oktober 2010 bis Ende Februar 2011 wurden für Milch und Milchprodukte rechnerisch 14,1 Mio Euro weniger ausgegeben als im Haushaltsplan für diesen Zeitraum veranschlagt. Allerdings kommt diese Zahl auch dadurch zustande, dass die Mitgliedstaaten die verfügbaren Gelder für das Schulmilchprogramm nicht vollständig abgerufen hatten. Für Getreide standen sogar 62,1 Mio Euro mehr zu Verfügung als ursprünglich geplant. Im Obst- und Gemüsebereich waren bis zum Stichtag 28. Februar unter Anrechnung der vollen Haushaltsmöglichkeiten 52,5 Mio Euro weniger geflossen als angesetzt. Dieser Stau war einerseits einem verlangsamten Zahlungsrhythmus aus den Fonds für Erzeugerorganisationen und andererseits Verzögerungen im Schulfruchtprogramm geschuldet. (AgE)