Die Lage am Schweinemarkt hat sich entspannt. Noch Mitte November wackelte der Vereinigungspreis, und die rote Seite forderte weitere Abschläge. Doch die VEZG verteidigte die 1,90 € pro kg SG auch gegen vereinzelte Hauspreise. Nun sehen Marktteilnehmer eine freundliche Preistendenz, aus folgenden Gründen:
- Die Überhänge am Lebendmarkt und die Schlachtgewichte sinken.
- Die Fleischnachfrage zieht im Vorweihnachtsgeschäft an.
- Schweinefleisch ist im Vergleich zu Rindfleichh günstig. Das könnte bei preissensiblen Konsumenten den Absatz stützen.
„Ich rechne Ende November und Anfang Dezember mit steigenden Schweinepreisen“, gibt sich ein Marktbeobachter zuversichtlich. Es sei zwar weiterhin unklar, wie viel Fleisch bei hoher Inflation und explodierenden Energiekosten gebraucht werde. Er glaubt allerdings, dass die Verbraucher zumindest zu den Feiertagen diese Sorgen ausblenden.
Grundsätzlich bleibt die Situation aber unsicher. Viehhändler beklagen, dass die Schlachtunternehmen seit der Coronakrise weniger auf eine hohe Auslastung der Bänder aus sind. Stattdessen ordern sie nur noch das, was sie sicher verkaufen können. „Wir haben am Lebendmarkt ständig Überhänge“, berichtet ein Händler.
Preisentwicklung
Klar ist allerdings auch, dass in Deutschland das Angebot überschaubar bleibt. „Wo sollen die Schweine denn erkommen?“, berichtet ein Geschäftsführer einer nordwestdeutschen Erzeugergemeinschaft und verweist auf die viele leere Mastställe.
Vertreter der Unternehmen Westfleisch und Tönnies rechnen in den kommenden Monaten jedenfalls mit rückläufigen Stückzahlen und weiter steigenden Fleischpreisen. Das werde sich auch in der Erzeugerpreisen widerspiegeln, erklärte Hubert Kelliger von Westfleisch Mitte November: “Der Schweinepreis wird sich bald wieder über 2 € bewegen.“
Teilstücke Schwein