BOG
Mehr Äpfel und weniger Birnen erwartet
Weltweit größter Apfelproduzent ist mit Abstand China. Aber auch die deutsche Produktion wuchs zuletzt um 6 %. Wesentlich schlechter sind die Ernteaussichten für Birnen in der EU. Hier alle Zahlen.
Die diesjährige Ernte an Äpfeln in der Europäischen Union wird größer als in der schwachen Vorsaison ausfallen; bei Birnen ist jedoch ein deutlich geringeres Aufkommen zu erwarten. Wie der Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG) mitteilte, ist dies das Ergebnis des internationalen Prognosfruit-Kongresses, der Anfang August online mit rund 150 Branchenexperten stattfand.
Den Analysten zufolge soll sich in den 21 führenden Produzentenländern der EU - einschließlich des Vereinigten Königreichs - die Apfelerzeugung 2021/22 auf 11,735 Mio. t belaufen und damit um rund 10 % größer als im Vorjahr ausfallen. Gemessen am Dreijahresmittel dürfte das Pflückergebnis um 1 % höher sein, so dass mit einer durchschnittlichen Ernte zu rechnen ist.
Die meisten Äpfel in der EU werden auch dieses Jahr in Polen von den Bäumen geholt; in dem östlichen Nachbarland wird mit einem kräftigen Anstieg der Erntemenge um 22 % auf 4,17 Mio. t gerechnet. Beim zweitplatzierten Italien zeichnet sich hingegen ein Minus von 4 % auf 2,05 Mio. t ab. Für Deutschland sagt die Prognose einen Anstieg des Apfelaufkommens gegenüber 2020/21 um 6 % auf 1,08 Mio. t voraus.
Weltweit größter Apfelproduzent ist mit Abstand China, wo die Weltvereinigung für Äpfel und Birnen (WAPA) eine Steigerung des Aufkommens gegenüber 2020/21 um 3 % auf 45,38 Mio. t erwartet; die Ernte würde damit um 14 % über dem Mittel der drei Vorjahre liegen.
Wesentlich schlechter sind Prognosfruit zufolge die Ernteaussichten für Birnen in der EU. Für dieses Obst wird 2021/22 in den insgesamt 19 Meldeländern mit einem Rückgang des Pflückergebnisses im Vergleich zur Vorsaison um 28 % auf 1,60 Mio. t gerechnet. Die Birnenerzeugung in der Gemeinschaft würde damit das Dreijahresmittel um 27 % unterschreiten und so gering ausfallen wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Vor einem regelrechten Einbruch der Birnenproduktion um zwei Drittel auf 213.000 t steht dabei laut Prognosfruit Italien. Damit würden die Niederlande zum führenden Birnenerzeuger in der EU werden, obwohl dort ebenfalls ein starker Ernterückgang zu erwarten ist, und zwar um 19 % auf 325.000 t. In Frankreich sollen mit nur noch 57.000 t gut die Hälfte weniger Birnen eingebracht werden als 2020. Deutschland gehört hingegen zu den wenigen Ländern mit einer positiven Ernteerwartung; die Produktion soll hierzulande um 8 % auf 42.000 t zunehmen, was ein durchschnittliches Ergebnis wäre.
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