Kurz vor dem Ende des letzten Quotenjahres haben die deutschen Milcherzeuger ihre Anlieferungsmengen spürbar reduziert. Dabei dürften sich neben den drohenden Strafzahlungen auch die im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduzierten Milchpreise dämpfend ausgewirkt haben.
Im Februar sank die Milchanlieferung schätzungsweise um 3 % unter die Vorjahreslinie, nachdem das Minus im Januar bei rund 2 % gelegen haben dürfte. Dadurch hat sich die Überlieferung der anteiligen Garantiemenge weiter verringert - bis einschließlich Februar ergab sich auf Grundlage aktueller Berechnungen von AMI und ZMB eine Überlieferung um 3,7 %. Damit ist die Überschreitung im Vergleich zur vorherigen Betrachtung um weitere 0,4 Prozentpunkte zurückgegangen.
Im März haben sich die Bremsmanöver der Erzeuger fortgesetzt. Zur Monatsmitte wurde die Vorjahreslinie um rund 3 % unterschritten, wobei sich der wöchentliche Zuwachs zuletzt jedoch wieder etwas verstärkt hat. Dadurch dürfte sich im letzten Monat des Quotenjahres die Überlieferung weiter reduzieren. Dennoch wird die Gesamtüberschreitung für das Quotenjahr 2014/15 voraussichtlich über 3 % liegen und sich auf rund 1 Mio. t belaufen. Damit fallen die Überlieferung und die Strafabgaben, die dafür nach Brüssel zu entrichten sind, im letzten Quotenjahr vor dem Wegfall der EU-Milchquotenregelung nochmals erheblich höher aus als im Vorjahr. Im Quotenjahr 2014/15 wird es wohl zur höchsten Überlieferung in der bundesdeutschen Quotengeschichte kommen. (AMI)