Das russische Landwirtschaftsministerium hat seine Schätzung für die diesjährige Getreideernte noch einmal leicht nach oben korrigiert. Die Druschmenge dürfte etwa 1 Mio t höher ausgefallen sein als bisher angenommen und sich auf gut 102 Mio t belaufen, teilte der stellvertretende Agrarressortchef Jewgenij Gromyko am Montag vergangener Woche (16.11.) in Moskau mit. Im Vergleich zur Saison 2014 mit 105,3 Mio t wäre damit ein Rückgang um gut 3,0 Mio t zu verzeichnen. Die zu erwartende Produktion von Weizen bezifferte Gromyko auf etwa 60 Mio t, die damit leicht über dem Vorjahresniveau liegen würde.
Das für 2015/16 anvisierte Exportniveau von gut 30 Mio t für Getreide insgesamt sei aufgrund der etwas kleineren Ernte nicht gefährdet, versicherte der Vizeminister. Unterdessen hat das staatliche Agrartransportunternehmen RusAgroTrans eine Schätzung vorgelegt, wonach im Oktober 3,64 Mio t Getreide aus dem Land exportiert wurden; im November sollen es etwa 3,25 Mio t und im Dezember dann 3,10 Mio t sein. Der sich abzeichnende Rückgang sei auf das saisonbedingte Nachlassen des Betriebs in den Häfen zurückzuführen, erläuterte ein Vertreter des Unternehmens. Wie der Moskauer Föderale Statistische Dienst (Rosstat) bekanntgab, lagen die Vorräte an Getreide in den landwirtschaftlichen sowie Erfassungs- und Verarbeitungsbetrieben des Landes Anfang November bei insgesamt rund 43,1 Mio t; sie fielen damit um 1,4 % höher aus als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Neben einem zügigeren Verlauf der diesjährigen Ernte sei das auch auf niedrigere Exporte zurückzuführen, erläuterte das Consulting- und Forschungszentrum für Agrarökonomie (Sovecon). Nach Angaben des Föderalen Aufsichtsdienstes für Tier- und Pflanzengesundheit Russlands (Rosselkhoznadzor) sind in den Monaten Juli bis Oktober 2015 rund 15,63 Mio t Getreide ausgeführt worden; das waren 7,7 % weniger als in der Vorjahresperiode. Dabei verringerte sich der Export von Weizen um 10,0 % auf etwa 11,30 Mio t. AgE