Die Ölsaatenerzeugung 2017/18 der EU-28 könnte nach Angaben der EU-Kommission deutlich über dem Vorjahr liegen. Besonders die Raps- und Sonnenblumenernte wird höher geschätzt. Dieser Schätzung widersprechen die europäischen Dachverbände Copa-Cogeca.
Die EU-Kommission schätzt in ihrem aktuellen Monatsbericht die Ölsaatenernte 2017 der EU-28 auf rund 34,2 Mio. t. Damit würde die Erzeugung von Raps, Sojabohnen und Sonnenblumenkernen zusammengerechnet die Vorjahresmenge um 8,3 % bzw. 2,6 Mio. t übersteigen, berichtet die UFOP. Die Sonnenblumenernte 2017 könnte der Prognose zu Folge um 6 % auf über 9 Mio. t steigen. Die Sojabohnenerzeugung wird mit 2,5 Mio. t knapp 1 % über Vorjahresniveau fast unverändert erwartet. Raps als mengenmäßig bedeutendste Ölsaat in der EU-28 wird auf eine Erntemenge von 22,6 Mio. t geschätzt, rund 13 % über 2016.
Der Branchenverband Copa-Cogeca vertritt hingegen eine pessimistischere Einschätzung und rechnet mit einer Ölsaatenernte der EU-28 von knapp 31 Mio. t, so die UFOP weiter. Besonders die Soja- und Rapserzeugung 2017 werde unterhalb des Vorjahresniveaus gesehen.
Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) ist es jedoch noch zu früh, um eine abschließende Bewertung abzugeben. Berichte über teilweise zu trockenes Wetter in den Anbauregionen der EU-28, ebenso wie vereinzelt auftretende Schädlinge wie den Rapsglanzkäfer können noch zu deutlichen Verschiebungen in der Ölsaatenbilanz führen. Der Witterungsverlauf in der jetzt beginnenden Blühphase bestimmt die Ertragsentwicklung. So hofft die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen vor allem auf den jetzt notwendigen Niederaschlag. Sollte sich die avisierte Erntemenge 2017 bewahrheiten, könnte nach dem Rekordjahr 2014/15 die zweite größte Ölsaatenerzeugung der vergangenen zehn Jahre erreicht werden.