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Quotenausstieg: Die Rübe verdient eine Chance

Die Rübenanbauer in der EU leiden unter den niedrigen Preisen seit dem Wegfall der Quote. Südplus-Redakteur Klaus Dorsch kommentiert die aktuelle Situation.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Rübenanbauer in der EU erleben seit drei Jahren Ähnliches, was den Milchviehhaltern bereits Jahre zuvor ­widerfahren ist: Mit dem Wegfall der Quote sind die Landwirte und ihre ­Verarbeitungsunternehmen dem freien Spiel des Weltmarktes ausgesetzt.

Obwohl der Quotenausstieg lange vorbereitet wurde, hat er die süddeutschen Anbauer und ihr Verarbeitungsunternehmen, die Südzucker AG, härter getroffen als erwartet. Die Quote bescherte der Südzucker und ihren bäuerlichen Anteilseignern jahrzehntelang vergleichsweise komfortable Zucker- und Rübenpreise, sodass die Fallhöhe zu den zeitweise katastrophalen Weltmarktpreisen krass ausfiel. Zum anderen kämpften die Landwirte in den letzten Jahren zusätzlich noch mit Wetterextremen und einem erhöhten Schädlings- und Krankheitsdruck.

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Die besten Rüben kommen aus Deutschland

Trotzdem stehen die Chancen gut, dass der Rübenanbau in Süddeutschland weiterhin wettbewerbsfähig bleibt, vorausgesetzt die Politik und die Südzucker machen ihre Hausaufgaben:

Süddeutschland hat in Europa neben den Beneluxstaaten die besten Standortvoraussetzungen für den Zuckerrübenanbau. Das belegen die Zuckererträge im Ländervergleich. Vor allem die Anbaugebiete in Nord-, Süd- und Südosteuropa können hier bei Weitem nicht mithalten. Wettbewerbsverzerrend wirken jedoch die gekoppelten Zahlungen, z. B. in Spanien und Polen. Hier muss die EU-Kommission im Zuge der anstehenden GAP-Reform endlich aufräumen.

Schwierige Ausgangslage

Die unterschiedliche Praxis für Notfallzulassungen für Neonicotinoide benachteiligt die Landwirte bei uns ebenfalls, weil Deutschland bisher viel strengere Maßstäbe angesetzt hat als die meisten anderen Länder. Gleichzeitig muss die Branche wegen des zunehmenden Krankheitsdrucks die Züchtung von resistenten Sorten, z. B. gegen SBR oder Cercospora, vorantreiben. Bis diese vorliegen, sollte die Politik nicht noch weitere Pflanzenschutzmittel verbieten, die die Anbauer zur Sicherung der Erträge dringend brauchen.

Die Südzucker ist vergleichsweise krisenfest, weil sie sich frühzeitig diversifiziert hat. Die Gewinne in den Segmenten Spezialitäten, Cropenergies und Frucht konnten in den vergangenen Wirtschaftsjahren die dreistelligen Millionenverluste der Zuckersparte ausgleichen. Um das Zuckergeschäft wieder profitabel zu machen, war der Strategiewechsel der Südzucker hin zum europäischen Markt richtig. Jetzt muss der Konzern das bereits laufende Kosteneinsparungsprogramm konsequent umsetzen und sein Verkaufsmanagement nachhaltig ­verbessern.

Dieser Artikel stammt aus der top agrar Südplus, die am Wochenende erscheint. Jetzt testen.

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