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topplus Betriebsmittelkosten steigen

Rabobank warnt vor Margendruck im Ackerbau

Utrechter Fachleute rechnen mit einer „extremen Verteuerung“ von Betriebsmitteln. Kaufen Sie daher rechtzeitig ein. Getreide und Ölsaaten entwickeln sich fest.

Lesezeit: 4 Minuten

Die im Ackerbau erzielbaren Gewinne werden in der Anbausaison 2022/23 wahrscheinlich spürbar kleiner ausfallen als in den beiden Vorjahren. Davon geht die Rabobank in einer aktuellen Marktanalyse aus.

Nach Einschätzung der Experten ist mit einer „extremen Verteuerung“ der Betriebsmittel für die kommende Ernte zu rechnen. Den Bankern zufolge dürfte sich insbesondere die in den vergangenen Monaten verzeichnete kräftige Kostensteigerung für Düngemittel fortsetzen. Außerdem prognostizieren sie deutliche Preisanstiege für Saatgut und Pflanzenschutzmittel.

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Zwar würden sich die Erzeugerpreise für Getreide und Ölsaaten wohl fest entwickeln, aber die Gewinnmargen kämen trotzdem unter Druck. Den Landwirten empfehlen die niederländischen Fachleute angesichts der erwarteten Betriebsmittelverteuerung, wegen möglicher Versorgungsengpässe und wahrscheinlich stark schwankender Erzeugerpreise schon jetzt die Finanzplanung für die kommende Vermarktungssaison anzugehen.

Die Rabobank rät im Einzelnen, möglichst rasch Kontakt mit dem Agrarhandel aufzunehmen, um sich über das verfügbare Angebot von Betriebsmitteln und über die betreffenden Preise für 2022 zu informieren. Vor dem Einkauf von Betriebsmitteln sei die Ableitung eines einzelbetrieblichen „Pro-forma-Produktionsbudgets“ hilfreich. Dieser individuelle Etat sollte beim Kauf von Saatgut, Dünger und Pflanzenschutzmitteln streng berücksichtigt werden.

Außerdem sollten die Landwirte Ernteerlöse rechtzeitig über Hedging-Geschäfte absichern, um das Risiko von Preisschwankungen zu minimieren.

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B L I C K A U F D I E M Ä R K T E

Weizenfutures legen weiter zu

An der Terminbörse in Chicago hat der Weizenfuture mit Fälligkeit im Dezember 2021 vergangene Woche die Linie von 8 Dollar nach oben durchbrochen. Auf diesem Niveau hatten sich die Dezemberfutures zuletzt im Februar 2013 bewegt. In den Folgetagen gab der Kurs aber im Zuge von Gewinnmitnahmen wieder nach.

Am vergangenen Freitagvormittag gegen 11.30 Uhr hiesiger Zeit kostete der Kontrakt 7,76 $/bu (246 €/t); das waren aber immer noch 0,4 % mehr als der Abrechnungskurs sieben Tage zuvor. Der charttechnische Aufwärtstrend ist damit weiterhin intakt.

Unterdessen setzte auch der Pariser Weizenkontrakt zur Lieferung im Dezember 2021 seinen Aufwärtstrend fort. Für dieses Papier waren am Dienstag vergangener Woche in der Spitze 297 € anzulegen. Bis Freitagmittag fiel der Kurs zwar auf 291,25 €/t zurück; das bedeutete gegenüber dem Abrechnungskurs zum Ende der Vorwoche aber immer noch ein Plus von 8 €/t oder 2,8 %.

Als Auslöser für diese feste Entwicklung führten Analysten unter anderem unerwartet umfangreiche Weizenkäufe Saudi-Arabiens und Ägyptens an. Außerdem kauften Börsenspekulanten Rohstoffkontrakte, weil sie eine anhaltende Inflation erwarteten.

Bedarf an Futterweizen steigt

Darüber hinaus rechnen viele Marktakteure mit einer knappen Weizenversorgung im kommenden Jahr, weil die aktuelle Hausse der Düngemittelpreise zu einem rückläufigen Einsatz dieser Betriebsmittel und damit zu geringeren Weizenerträgen bei der Ernte 2022 führen könnte.

Diese Erwartung spiegelt auch der Kurs des Chicagoer Weizenfutures mit Fälligkeit im Dezember 2022 wieder, der sich zuletzt um gut 1 % über dem Niveau des Frontkontraktes bewegte.

Dagegen notierte der Pariser Weizenfuture zur Lieferung im Dezember 2022 noch ungefähr 14 % günstiger als der vordere Kontrakt.

Derweil korrigierte die EU-Kommission am 29.10. ihre Schätzung für die diesjährige Weizenernte ohne Durum in der EU-27 um 700.000 t auf jetzt 130,3 Mio. t nach unten; das wären aber trotzdem noch 12,67 Mio. t oder 10,8 % mehr als im Vorjahr. Dieser Menge soll in der Vermarktungssaison 2021/22 ein gemeinschaftsweiter Verbrauch von insgesamt 96,14 Mio. t Weizen gegenüberstehen, was im Vorjahresvergleich einem Plus von 2,53 Mio. t oder 2,7 % entsprechen würde.

Der größte Teil des erwarteten Zuwachses soll mit rund 2 Mio. t Weizen auf die Verfütterung entfallen, die damit auf 40,2 Mio. t ausgeweitet würde. Außerdem gehen die Brüsseler Fachleute davon aus, dass der industrielle Bedarf für die Erzeugung von Bioethanol und Biokraftstoff um 300.000 t auf 3,4 Mio. t Weichweizen steigen dürfte. Gleichzeitig soll die Weizennachfrage für den menschlichen Verzehr um mehr als 150.000 t oder 0,4 % auf 41,15 Mio. t zunehmen.

Überdurchschnittliche Versorgungssituation

Wie die EU-Kommission mit Blick auf den Außenhandel mit Weizen ohne Durum ausführte, ist für 2021/22 mit Drittlandsexporten von insgesamt 30,0 Mio. t zu rechnen, womit das Vorjahresvolumen um 2,62 Mio. t oder 9,6 % übertroffen würde. Dagegen wird eine Einschränkung der Importe um fast 520.000 t Weizen oder gut ein Viertel auf nur noch 1,5 Mio. t erwartet.

Unter dem Strich gehen die Brüsseler Fachleute von einer Aufstockung der EU-Weizenbestände bis zum Ende der laufenden Saison um 5,67 Mio. t oder 68,8 % auf 13,91 Mio. t aus. Diese Menge würde ausreichen, um den erwarteten Verbrauch einschließlich der Exporte gut 40 Tage lang zu decken; das wären 15 Tage mehr als die für den Vorjahreszeitraum berechnete Kennzahl und fast zehn Tage mehr als der Mittelwert der vergangenen vier Jahre.

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