Auch in Frankreich läuft die diesjährige Rübenkampagne auf Hochtouren, und sie wird im ersten Jahr ohne Quote eine reichliche Ernte bringen. Nach Angaben des Statistischen Dienstes vom Pariser Landwirtschaftsministerium (Agreste) ist die Aussaatfläche gegenüber 2016 um 67 000 ha oder 16,5 % auf 472 000 ha ausgedehnt worden. Damit würde das Flächenmittel der Jahre 2012 bis 2016 um ein Fünftel übertroffen. In einer ersten Schätzung gehen die Experten von Agreste von einem Durchschnittsertrag von 85,8 t/ha aus, der damit geringfügig über dem Vorjahresniveau liegen würde. Aufgrund der stark erweiterten Produktionsfläche dürfte die Zuckerrübenerzeugung jedoch demnach gegenüber der vorherigen Kampagne um 16,8 % auf 40,48 Mio t steigen und damit das Mehrjahresmittel um gut 17 % übertreffen.
Noch höher schätzt die Vereinigung der Rübenproduzenten (CGB) in Frankreich die diesjährige Produktion ein. Sie bezifferte die Anbaufläche auf 480 000 ha und veranschlagte den Durchschnittsertrag nach ersten Rodeergebnissen auf 91,8 t/ha, was auf eine Erzeugung von insgesamt rund 44 Mio t Zuckerrüben hinauslaufen würde. Die CGB erwartet, dass je Hektar im Mittel etwa 14,4 t Zucker produziert werden; das wären 0,8 t mehr als im Fünfjahresdurchschnitt. Aufgrund der Ausweitung des Anbaus soll die diesjährige Kampagne mit etwa 130 Tagen rund zwei Wochen länger dauern als in der Vorsaison. Der Verband wies auch darauf hin, dass sich die gesamte Branche nach dem Wegfall des Quotensystems am 1. Oktober 2017 auf größere Preisvolatilitäten und einen intensiveren Wettbewerb einstellen müsse. Diese Veränderung sei Risiko und Chance zugleich. Wenn Frankreich künftig ohne Beschränkungen Zucker auf dem Weltmarkt anbieten wolle, sei es zwingend erforderlich, dass es wettbewerbsfähig sei. AgE
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