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Steigende Körnermais-Bestände nach größerer Ernte und mehr Importen

Das Körnermaisangebot hat in der laufenden Saison hierzulande deutlich zugenommen. Ausschlaggebend ist neben der größeren Ernte 2023 auch das umfangreiche und wettbewerbsfähige Angebot am Weltmarkt.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Körnermaisbestände in Deutschland dürften zum Ende des Wirtschaftsjahres 2023/24 (Juli bis August) das Vorjahresergebnis nach Einschätzung der AMI deutlich übertreffen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2023 rund 4,3 Mio. t Mais geerntet. Das sind rund 11 % mehr Mais als in dem vor allem durch Hitze und Trockenheit geprägten Erntejahr 2022.

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Ergänzt wird die heimische Erzeugung durch umfangreiche Einfuhren in der laufenden Saison. Besonders aus Osteuropa flossen große Mengen Mais auf den heimischen Markt. Darunter war auch Mais aus der Ukraine, trotz des größeren heimischen Angebotes. In der Folge erwartet die AMI das bis zum Ende der laufenden Saison rund 3,4 Mio. t Mais (inklusive Erzeugnisse in Getreidewert) eingeführt werden. Diese entspräche einem Plus von 3 % gegenüber Vorjahr. Die Exporte, ohnehin bei Weitem nicht so bedeutend, dürften angesichts des harten Wettbewerbs am Maismarkt das Vorjahresergebnis verfehlen und sich auf rund 600.000 t belaufen, was einem Minus von 60.000 t entspräche.

Verbrauch sinkt

Des Weiteren zeichnet sich insgesamt ein geringerer Verbrauch in Deutschland ab. Die rückläufigen Tierzahlen haben sowohl auf den Höfen zu einem niedrigeren Verbrauch in der Fütterung als auch zu einer geringeren Verarbeitung von Mais im Mischfutter geführt. Zusätzlich dürfte angesichts des hohen Weizenaufkommens in Futterqualität mehr Weizen zulasten von Mais im Trog landen.

Bestände steigen

Auf Basis dieser Prognosen erwartet die AMI, dass sich bis zum Ende des Wirtschaftsjahres 2023/24 die deutschen Körnermaisbestände deutlich auf 1,2 Mio. t erhöhen. Das dürfte absehbar auf die Preise drücken. In der vorangegangenen Saison waren die Bestände auf den tiefsten Stand seit 6 Jahren gesunken. Das war die Folge der kleinen Ernte 2022 und des sich anschließenden hohen Preisniveaus.

Mehr Mais aus Südamerika

Unterdessen steuert die Maisernte in Südamerika 2024 steuert auf einen neuen Rekord zu. Das USDA bezifferte die Erzeugung auf dem Kontinent jüngst auf 193,3 Mio. t. Dies entspräche, wenn es dann so eintrifft, einem Plus von 8,7 Mio. t gegenüber dem Ergebnis der vorangegangenen Saison. Der Maisanbau beziehungsweise die Erzeugung ist in Südamerika dabei in den vergangen 10 Jahren rasant um rund 60 Mio. t jährlich gewachsen.

Treiber waren dabei in erster Linie zwei Länder - Brasilien und Argentinien. In Argentinien verdoppelte sich die Maiserzeugung in den vergangenen 10 Jahren nahezu, während die Brasilianer in der zurückliegenden Saison mit 137 Mio. t eine Rekordernte einfuhren und fast 50 Mio. t mehr Mais von den Feldern holten als noch vor einem Jahrzehnt. An dritter Stelle der wichtigsten Erzeuger Südamerikas kommt mit deutlichem Abstand Paraguay. Im Schnitt wurden hier in den vergangenen Jahren rund 5,0 Mio. t Mais geerntet.

Argentinien steuert auf Rekordernte zu

In der zurückliegenden Saison hatte Argentinien mit Hitze und Trockenheit zu kämpfen, in der Folge vertrocknete die Maisernte regelrecht auf den Feldern. In dieser Saison sind die Bedingungen deutlich besser. Dabei dürften die Niederschläge Ende Februar 2024 den Feldbeständen nochmal zugutegekommen sein.

Vom früh gesäten Mais befanden sich rund 63 % der Bestände bereits Ende Februar in der physiologischen Reife. Die Erträge werden in diesen Gebieten auf 90 bis 110 dt/ha geschätzt. Etwas weniger dürfte in den Anbaugebieten, in denen die Aussaat später erfolgte, zusammenkommen.

In der Spätanbauregion Córdoba, das rund 26 % des gesamten argentinischen Maisareals von 7,2 Mio. ha ausmacht, war der Zustand der Bestände etwas schlechter als in anderen Anbaugebieten. Dort befanden sich Ende Februar rund 79 % in einem durchschnittlichen bis überdurchschnittlichem Zustand, während im nationalen Durchschnitt rund 85 % der Flächen diese Bewertung erhielten.

Insgesamt erwarten die Statistiker der Getreidebörse von Buenos Aires, dass rund 56,5 Mio. t Mais zusammenkommen, ein Plus von 22,5 Mio. t gegenüber der Ernte 2023. In der Folge dürfte die Rolle Argentiniens am Weltmarkt wieder zunehmen. Mit der größeren Ernte im Rücken dürften die Exporte das Volumen der vorangegangenen Saison von gut 23 Mio. t deutlich übertreffen.

Brasiliens Anteil schrumpft

Das Rekordergebnis des Vorjahres (137 Mio. t) wird Brasilien 2024 wohl nicht wiederholen können. Zu ungünstig war der Start in die aktuell laufende Maissaison. Hitze und Trockenheit auf der einen Seite und extreme Niederschläge auf der anderen Seite hatten Teile der Anbaugebiete im Oktober/ November heimgesucht und so die erste Maisausaat verzögert. Besonders betroffen ist jedoch die zweite späte Maisaussaat des Landes, genannt Safrinha. Diese macht fast 75 % der gesamten brasilianischen Maisflächen aus und steht in der Fruchtfolge in der Regel nach den Sojabohnen. Eine Verzögerung der Sojabohnenaussaat und damit auch der Ernte könnte sich negativ auf die Fläche der 2. Maisernte und deren Erträge auswirken.

Seit Beginn des Jahreswechsels waren die Bedingungen besser. Jedoch dürfte der Rückstand nicht mehr vollständig aufgeholt werden und die Anbaufläche mit 20,4 Mio. ha das Vorjahresergebnis um 8 % verfehlen. In der Folge taxiert das brasilianische Statistikamt die Ernte auf 113,7 Mio. t. Im Januar waren die brasilianischen Statistiker noch von 117,6 Mio. t ausgegangen.

Die Rekordernte 2023 ermöglichte Brasilien große Mengen Mais zu exportieren. So wurden in den ersten 6 Monaten der laufenden Saison fast 44,3 Mio. t Mais verschifft, ein deutliches Plus gegenüber den 36,9 Mio. t des Vorjahres. Wichtigste Destinationen für die brasilianischen Lieferungen waren China, Japan und Vietnam. Die EU erhielt rund 2,7 Mio. t, wovon 216.196 t nach Deutschland gingen. Für die Saison 2023/2024 (Juli-Juni) prognostiziert das US-Landwirtschaftsministerium insgesamt Maisexporte in Höhe von 52,0 Mio. t.

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